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Die Nachricht von Treibstoff-Rationierung in der Nachbarprovinz führte zu kilometerlangen Schlangen vor den Tankstellen der kubanischen Hauptstadt und wecken Besorgnis zur Versorgungslage und Befürchtungen vor landesweiten Rationierungen.
Endlose Schlangen vor Havannas Tankstellen 21.3.2022 (Bildquelle: REUTERS © REUTERS/Stringer)
Wie die Nachrichtenagentur REUTERS berichtet, bildeten sich an den Tankstellen in Kubas Hauptstadt Havanna am Montag (20.) schier endlose Schlangen, nachdem lokale Medien die Rationierung von Treibstoff in den Nachbarprovinz Matanzas gemeldet hatten.
Die Nachricht inmitten einer scharfen Wirtschaftskrise berichtet hatten, die bereits zu einer Verknappung von Lebensmitteln und Medikamenten auf der ganzen Insel geführt hat, wecken in der kubanischen Bevölkerung die Besorgnis über die Versorgungslage und landesweite Rationierungen Geobel Quintero, ein Programmkoordinator der Provinzregierung von Matanzas, sagte den lokalen Medien, dass die Rationierung in dieser Provinz am Sonntag begonnen habe, spielte das Problem jedoch herunter und machte vor allem Verteilungsprobleme für den Engpass verantwortlich. "Dies ist keine Folge eines Kraftstoffdefizits im Land", sagte Quintero der staatlichen Provinzzeitung Giron. "Das ist ein vorübergehendes Problem." Das staatliche Unternehmen Transcupet, das die Tankstellen des Landes mit Treibstoff versorgt, arbeite nur mit 62 Prozent seiner Lieferwagen, erklärte Qintero in dem Bericht, Logistische Probleme hätten demnach die Verteilung behindert. Die Nachricht von der Rationierung verbreitete sich schnell in der Nachbarprovinz Havanna, wo der verbliebene Treibstoff am Sonntag schnell aufgekauft wurde, so dass am Montag nur noch wenig Benzin und Diesel an den Tankstellen in Havanna verfügbar war. "Ich bin seit heute Morgen um 7 Uhr hier und jetzt ist es 11:30 Uhr, also vier Stunden", sagte Jorge Paez, 53, gegenüber REUTERS. "Das ist eine Situation, die sich alle drei Monate wiederholt ... und das Problem wird nie gelöst" Der selbständiger Arbeiter wartete in einer fast kilometerlangen Schlange um sein Motorrad mit Beiwagen, das noch aus der aus der Sowjet-Ära stammt, aufzutanken. Beamte in Kuba haben zuvor das jahrzehntelange US-Embargo und die jüngsten, strengen Sanktionen unter dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump für die Erschwerung ausländischer Treibstoffimporte auf die Insel verantwortlich gemacht. Laut Jorge Piñon, Professor und Energiepolitikexperte an der University of Texas in Austin, ist Kubas kränkelnde Treibstoffversorgung auch eine Folge der sinkenden einheimischen Produktion, der begrenzten Raffineriekapazitäten und der Abhängigkeit vom Verbündeten Venezuela, das selbst unter Produktionsproblemen leidet. "Kubas derzeitiges Kraftstoffproblem ist auf die geringe Raffinerieproduktion und die Unfähigkeit des Landes zurückzuführen, aufgrund der hohen Ölpreise Benzin und Diesel auf den internationalen Ölmärkten zu kaufen, um die venezolanischen Öllieferungen zu ergänzen", so Piñon zu REUTERS Die langen Warteschlangen spiegeln auch die zunehmende Wirtschaftskrise wider, die mit den neuen US-Sanktionen unter Präsdent Trump aufflammte und sich mit der Coronavirus-Pandemie noch verschärfte. Auch der Tourismus, ein wichtiger Devisenbringer, hat sich nur schwer erholt, so dass dem Land das Geld fehlt, um dringend benötigte Lebensmittel, Treibstoff, Medikamente, Rohstoffe und Ersatzteile zu kaufen. "Es wird schlimm, sehr schlimm. Wir wissen nicht, wie das enden wird", zituiert REUTERS Jorge Luis Mendez, 55, einen Staatsangestellten, der auf einen Tankwagen wartete, um eine Tankstelle an der Uferpromenade Havannas aufzufüllen. "Es gibt zu viele Probleme, aber wir machen weiter."
Quelle: REUTERS (https://t1p.de/n21r)
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Text: Andreas B. Lindner
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