Neues aus Kuba
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Die kolumbianische Regierung und die Guerilla der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) haben in Havanna die dritte Runde der Friedensverhandlungen gestartet. Dabei sorgte einer der Teilnehmenden für eine Überraschung. Die ELN ist die letzte verbleibende bewaffnete Guerillagruppe in Kolumbien und verfügt über etwa 2.350 Kämpfer. Symbolbild von Garrett O'Doherty auf Pixabay Nach einer Zunahme des bewaffneten Konflikts in verschiedenen Gebieten Kolumbiens in letzter Zeit haben die kolumbianische Regierung und die Guerilla der Nationalen Befreiungsarmee (Ejército de Liberación Nacional - ELN) letzte Woche in Havanna die dritte Runde der Friedensverhandlungen gestartet. Für ein Überraschung zu Beginn der Gespräche sorgte die Meldung, dass ELN-Kommandant Nicolás Rodríguez Bautista, auch bekannt als Gabino, an den Verhandlungen teilnehmen würde. Gabino ist eines der einflussreichsten Mitglieder der Guerillagruppe und hatte viele Jahre lang die Position des obersten Kommandanten inne, bis er im Sommer 2021 seine Funktionen aufgab. Im Jahr 2018 reiste Gabino nach Kuba und erhielt dort medizinische Behandlung, wobei sein Zustand vertraulich behandelt wurde. Im Anschluss daran wurde er von der damaligen kolumbianischen Regierung Iván Duque beschuldigt, für ein Bombenattentat der ELN auf eine Polizeischule in Bogotá Anfang 2019 verantwortlich zu sein, bei dem 22 Menschen getötet wurden. Dies führte zum Abbruch der ersten Friedensgespräche, die zu diesem Zeitpunkt im Gange waren, und Bogotá beantragte daraufhin die Auslieferung Gabinos. Otty Patiño, der Hauptunterhändler der kolumbianischen Regierung bei den Friedensgesprächen, die wieder aufgenommen wurden, begrüßte die Teilnahme von Gabino als positiv. Patiño und Kolumbiens Präsident Gustavo Petro waren in ihrer Jugend Mitglieder der M-19-Guerilla. Obwohl Gabino nicht mehr der ELN-Kommandant ist, betrachtet Patiño ihn als ein Symbol für die Einheit der ELN und glaubt, dass seine Teilnahme die Verhandlungen beschleunigen wird. Am ersten Verhandlungen in Havanna forderte Patiño beide Seiten auf, einen vorübergehenden Waffenstillstand zu vereinbaren, um ihn später auszudehnen und zu vertiefen. Israel Ramírez, auch bekannt als Pablo Beltrán, der führende Verhandlungsführer der ELN, äußerte in Havanna den Willen und die Verpflichtung seiner Organisation, das zu erreichen, was in der zweiten Verhandlungsrunde im März in Mexiko vereinbart wurde: einen Waffenstillstand und die Einbeziehung der Gesellschaft. Er betonte, dass ein ernsthafter Dialogprozess die Beteiligung der Gesellschaft erfordert, insbesondere derjenigen, die bisher kein Mitspracherecht hatten. Die ELN sei beharrlich und hartnäckig in ihrer Forderung nach einem solchen Prozess. Die ELN ist die letzte verbleibende bewaffnete Guerillagruppe in Kolumbien, die im Jahr 1964 als Reaktion auf die kubanische Revolution gegründet wurde. Einige ihrer Gründungsmitglieder erhielten ihre Ausbildung auf der Karibikinsel. Die ELN verfügt heute über etwa 2.350 Kämpfer und ist militärisch wieder erstarkt. Sie ist im Nordosten Kolumbiens nahe der venezolanischen Grenze und im Westen des Landes in der Nähe der Pazifikküste präsent. Die kolumbianische Regierung Petro hat den Weg für Friedensgespräche mit der ELN geebnet, indem sie die Auslieferungsersuchen gegen Mitglieder der ELN-Delegation aufgehoben hat. Die ersten beiden Verhandlungsrunden fanden in Venezuela und Mexiko statt, während die dritte Runde der Gespräche nun nach Kuba zurückgekehrt ist, wo bereits Verhandlungen stattfanden, die zum Friedensabkommen mit der inzwischen aufgelösten FARC-Guerilla führten. Beide Seiten hegen die Hoffnung, dass dies ein positives Zeichen ist. Während der Eröffnung der dritten Gesprächsrunde machte Kubas Außenminister Bruno Rodríguez deutlich, dass Kubas Unterstützung für den kolumbianischen Friedensprozess unverändert bleibt. Er sagte: "Wir ermutigen Sie dazu, die Magie, die Mystik und die Hoffnung, die Kuba immer bietet, zu nutzen", als er die kolumbianischen Regierungsvertreter und die Delegation der ELN in Havanna begrüßte. Quelle: Blickpunkt Lateinamerika (https://t1p.de/7dtbh)
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Text: Leon Latozke
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