Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
Kuba bestätigt wirtschaftliche Rezession für 2023: "Es wird eine Schrumpfung des BIP geben"19/12/2023
Alejandro Gil Fernandez, Stellvertretender Premierminister und Minister für Wirtschaft und Planung (Bildquelle: Granma © Presidencia Cuba)
Vor der letzten Sitzung des kubanischen Parlaments trafen beunruhigende Nachrichten über das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Insel ein. Wirtschaftsminister Alejandro Gil offenbarte während der Sitzung des Wirtschaftsausschusses der Nationalversammlung, dass der geplanten Anstieg um drei Prozent nicht erreicht werde - im Gegenteil: Kubas Wirtschaft schrumpft um bis zu zwei Prozent.
Vor dem Wirtschaftsausschuss des kubanischen Parlaments, der Nationalversammlung der Volksmacht, erklärte Wirtschaftsminister Alejandro Gil Fernandez am Montag (18.), dass die schlechten Wirtschaftszahlen vor allem in den letzten Quartalen zu verzeichnen waren. Die genaue Zahl für den Rückgang des BIP wird vorliegen, wenn das Nationale Amt für Statistik und Information (OMEI) sie veröffentlicht. Analysten gehen jedoch davon aus, dass die Rezession etwa ein bis zwei Prozent betragen wird.
Laut der Zeitung Granma, dem Zentralorgan des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas sind Hauptproblem für das Land die verschärfte Wirtschaftsblockade und die Aufnahme der Insel in die Liste der Länder, die den Terrorismus unterstützen, was den Zugang zu ausländischen Währungen einschränkt. Zu der Rezession trugen das Ausbleiben der Touristenankünfte auf der Insel, die geringer als erwartet ausgefallene Lebensmittel- und Agrarproduktion bei, sowie ein Defizit bei der Stromerzeugung, das die inländische Produktion und den Tourismus beeinträchtigt haben. Auch die Ziele der Inflationsbekämpfung wurden verfehlt, und nach sehr konservativen offiziellen Zahlen wird die Inflation im Dezember bei über 30 Prozent liegen. Präsident Miguel Díaz-Canel gab zu, dass Fehler bei der Umsetzung der Währungsreform zu einer dreistelligen Inflationsspirale geführt haben. Dies führte zu einem erheblichen Verlust an Kaufkraft, was wiederum Arbeitsmigration und den Übergang vom Staats- zum Privatsektor förderte. Es wird angestrebt, die Löhne in einigen Sektoren anzuheben, allerdings nur, wenn gleichzeitig das Angebot an Waren und Dienstleistungen erhöht wird, um die Inflation nicht weiter anzufachen. Die Touristenankünfte auf Kuba werden erneut hinter den Prognosen zurückbleiben, so wie es bereits 2022 der Fall war. Laut Gil Fernández werden Ende Dezember 2.450.000 ausländische Besucher geschätzt, eine Zahl, die unter den prognostizierten 3,5 Millionen liegt. Die 2.450.000 Touristen übertreffen das Ergebnis von 2022, bestätigen aber, dass Kuba eines der wenigen karibischen Reiseziele ist, die sich noch nicht von dem Niveau vor der Pandemie erholt haben. Im Jahr 2019 verzeichnete Kuba fast fünf Millionen Touristen, eine Zahl, die derzeit nicht mehr zu erreichen scheint. So liegt das Ziel für 2024 bei 3,1 Millionen ausländischen Besuchern. Zu den Zielen für das kommende Jahr gehört es, Exporte im Wert von rund 9,7 Milliarden Dollar zu erzielen. Zu diesem Zweck, so Gil Fernandez, wurden "wichtige Projekte in verschiedenen Sektoren umgesetzt. Es wurden vier Reistrocknungsanlagen mit einer Gesamtkapazität von 38.000 Tonnen pro Jahr gebaut und 129 Hektar Aquakulturteiche angelegt. Premierminister Marrero präsentierte Pläne zur Förderung des Privatsektors, einschließlich der Ankündigung, dass neue Privatunternehmen auf kommunaler Ebene genehmigt werden sollen. Weiterhin sollen Regularien für Importe geändert werden, um die heimische Produktion zu unterstützen, während Reformen im Staatssektor die Zuteilung von Devisen und Joint-Ventures zwischen Staats- und Privatunternehmen erleichtern sollen. Für das kommend Jahr zeigt sich Kubas Wirtschaftsminister optimistisch. Gil Fernández sagte, das Land bemühe sich, mit den verfügbaren finanziellen Mitteln die Lieferung von Produkten des Standardwarenkorbs für Familien, die Erzeugung von Strom, Treibstoff und anderen lebenswichtigen Ressourcen zu priorisieren. "Ausgehend von den Anstrengungen, die wir unternehmen müssen, indem wir nach innen schauen und uns durch unsere Arbeit weiterentwickeln, erwarten wir bis 2024 ein entscheidendes Wachstum und ein BIP zu konstanten Preisen in der Nähe von 2 %", so der stellvertretende Ministerpräsident.
Anzeige (G2)
| |
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
November 2024
|
Anzeige (G3) |