Neues aus Kuba
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Kubas Behörden haben den Journalisten der spanischen Nachrichtenagentur EFE überraschend und ohne Angabe von Gründen die Akkreditierungen entzogen. Ein möglicher Zusammenhang: Für Montag sind landesweite Oppositionsproteste angesagt.
Pressekonferenz in Havanna, Archivfoto (Bildquelle: La Prensa Latina © Alejandro Pérez Estrada/EFE)
Die kubanische Regierung hat am Samstag (13.) Journalisten der spanischen Nachrichtenagentur EFE die Presseakkreditierung auf der Insel entzogen. Die Verantwortlichen des Internationalen Pressezentrums haben die derzeit in Havanna akkreditierten Medienvertreter - drei Redakteure, einen Fotografen und einen Kameramann - einbestellt, um ihnen mitzuteilen, dass ihnen die Akkreditierung entzogen wurde, ohne zu klären, ob es sich um eine vorübergehende oder dauerhafte Maßnahme handelt.
Die Entscheidung kommt zwei Tage vor dem so genannten Marsch der Bürger für den Wandel, zu dem die Oppositionsplattform Archipiélago für den 15. November aufgerufen hatte und der von der Regierung des Karibikstaates für illegal erklärt wurde. "Sie beriefen uns dringend ein und forderten uns auf, unsere Ausweise auszuhändigen. Als wir nach dem Grund fragten, verwiesen sie auf ausländische Pressebestimmungen", sagte Atahualpa Amerise, Chefredakteur des Büros, gegenüber AFP. Die Behörden nannten den Reportern nicht den genauen Grund" für das Verbot, auf der Insel journalistische Arbeit zu verrichten. Amerise zufolge ist dies das erste Mal, dass ein ausländisches Presseteam in Kuba auf diese Weise sanktioniert wurde. Die spanische Nachrichten- und Bildagentur mit Unternehmenssitz in Madri ist die viertgrößte Nachrichtenagentur der Welt mit 3.000 Mitarbeitern. Oppositionelle und Behörden haben auf die Spannungen auf der Insel am Vorabend der Demonstration hingewiesen. Der wichtigste Anführer der Bewegung hinter dem Marsch, der Dramaturg Yunior García, gab am Donnerstag eine Erklärung ab, in der er sagte, dass der Druck der Regierung in den letzten Tagen brutal gewesen sei und dass er beschlossen habe, allein in Havanna zu marschieren, um zu verhindern, dass die Regierung Gewalt gegen die Demonstranten anwendet oder sie wegen ihrer Teilnahme an den Protesten ins Gefängnis steckt. Darüber hinaus haben die kubanischen Bischöfe in einer Erklärung "notwendige Veränderungen" zur Verbesserung des Lebens in Kuba und "Milde" für die während der Proteste vom 11. Juli inhaftierten Personen gefordert. Diese Demonstration endete nach Angaben der NRO Cubalex mit einem Toten, Dutzenden Verletzten und 1.270 Verhafteten, von denen 658 weiterhin im Gefängnis sitzen. Immer mehr Stimmen, auch von revolutionären Persönlichkeiten wie Silvio Rodríguez, rufen zur Zurückhaltung und zur Freilassung derjenigen auf, die sich nicht an der Gewalt beteiligt haben. Die Regierung betrachtet den neuen Aufruf als einen Versuch der Destabilisierung und hat die Organisatoren beschuldigt, von den Vereinigten Staaten finanziert zu werden. Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel sagte am Freitag: "Sie haben einen medialen Heiligenschein geschaffen, damit die Welt darauf wartet, was am 15. November in Kuba geschehen wird. "Wir sind ruhig, sicher, aber aufmerksam und wachsam, und wir sind bereit, die Revolution zu verteidigen und uns gegen jede Einmischung in unser Land zu wehren, vor allem gegen alles, was den Frieden, die Ruhe unserer Bürger und unsere verfassungsmäßige Ordnung bedroht".
Quelle: El Pais (https://t1p.de/udau)
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Text: Leon Latozke
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