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Viele kubanische Gläubige huldigen am 8. September der Virgen de la Caridad del Cobre, der Schutzpatronin der Karibikinsel, und der Orisha Ochún. Obwohl sich ihr Altar in der Basilika Santuario Nacional de Nuestra Señora de la Caridad del Cobre im gleichnamigen Dorf, etwa 20 Kilometer von Santiago de Cuba entfernt, befindet, beten die Kubaner jedes Jahr am 8. September im ganzen Land und sogar darüber hinaus in ihrem Namen, geben Versprechen ab und äußern Wünsche.
Die Farbe Gelb wird zu ihrer Verehrung verwendet, und in nicht wenigen kubanischen Häusern findet man einen kleinen Altar, der der Jungfrau gewidmet ist, und an dem die Gläubigen um Gesundheit, bessere finanzielle Verhältnisse oder Reisen beten und Hilfe bei schwierigen Angelegenheiten erflehen. Die Virgen de la Caridad del Cobre (dt.: Barmherzige Jungfrau von Cobre) ist eine besonders in Kuba bekannte Verehrungsbezeichnung für Maria, die Mutter Jesu. Dieser Marientitel geht zurück auf eine seit 1612 unter dieser Bezeichnung in El Cobre bei Santiago de Cuba verehrte hölzerne Heiligenfigur, welche wichtigstes Wallfahrtsziel in Kuba ist. Unter dem Titel Barmherzige Jungfrau von Cobre wurde Maria 1916 von Papst Benedikt XV. zur kubanischen Schutzpatronin erklärt, nachdem sie bereits seit Beginn der Aufstandbewegung der Kubaner gegen die spanische Kolonialherrschaft 1868 als Schutzpatronin und Symbol der kubanischen Identität galt, was ihr den Beinamen „La Mambisa“ – Mambí war die Bezeichnung für aufständische Kubaner – eintrug. Der Legende nach entdeckten die beiden Indios Juan und Rodrigo de Hoyos und ihr schwarzer Sklave Juan Moreno im Jahre 1612 beim Fischfang in der Bucht von Nipe an der Nordküste Kubas nahe Mayarí ein Stück Holz, das auf den Wellen trieb. Sie zogen es aus dem Wasser, damit ihre Netze nicht beschädigt werden, und entdeckten, dass es sich um eine Marienfigur handelte, die die Aufschrift "Yo soy la Virgen de la Caridad" trug. Als sie die Madonna in ihr Boot geholt hatten, soll das Meeresrauschen mit einem Mal verstummt und die See glatt wie ein Spiegel gewesen sein. Was ihr Fund bedeutete, war ihnen zunächst nicht klar. Erst 5 Jahre später wurde die Madonna nach El Cobre gebracht, dem Zentrum des königlichen Kupferbergbaus, und der Pater Francisco de Bonilla erkannte den für Gläubige unschätzbaren Wert der Figur. 1684 entstand in El Cobre eine erste einfache Kirche in der zur Virgen de la Caridad gebetet werden konnte. Die Schutzpatronin wird sowohl von Katholiken wie auch von der synkretistischen Santería-Religion verehrt. In der Santería trägt sie den Namen Ochún und ist die Göttin der Flüsse und der Liebe. Am 8. September, dem Patronatsfest der Katholiken, feiern auch die Anhänger der afrokubanischen Religionen ihre Orisha Ochún.
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Text: Leon Latozke
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