Neues aus Kuba
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Zur Abwendung einer Liquiditätskrise und einer erneuten "Sonderperiode" will die kubanische Regierung die eigene Produktion steigern und Importe senken. Die Deviseneinkaufspläne aller staatlichen Unternehmen stehen auf dem Prüfstand.
Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise in Venezuela gerät Kuba zusehends in finanzielle Bedrängnis. Das Geld für den Import von Lebensmitteln, Ersatzteilen und Dingen des täglichen Bedarfs wird immer knapper, deshalb soll nun die Verteilung der Devisen an die staatlichen Unternehmen überprüft werden.
"Wir müssen die Unternehmen, die Fremdwährungsfinanzierungssysteme und Importe genehmigt haben, überprüfen, um sie an die erforderlichen Größen anzupassen", sagte der Kubas Minister für Wirtschaft und Planung, Alejandro Gil, am Samstag (13.) auf einer außerordentlichen Sitzung des kubanischen Parlaments, unter der Leitung des ehemaligen Präsidenten und ersten Sekretärs der Kommunistischen Partei (PCC), Raúl Castro und des derzeitigen Präsidenten Miguel Díaz-Canel. "Wir werden unsere ausländischen Einkaufspläne gemeinsam mit den Unternehmen überprüfen, mit dem Ziel, die Importe zu reduzieren und Lösungen für die Anforderungen im Inland zu finden", fügte Gil hinzu. Gleichzeitig betonte der Minister mehrmals die dringende Notwendigkeit, die eigene Produktion zu steigern und die Importe von Nahrungsmitteln und Kraftstoffen zu reduzieren, die in diesem Jahr in Summe 5 Milliarden Dollar ausmachen, wie der Minister erklärte. Auch die Erlöse aus der Tourismusindustrie, dem Motor der kubanischen Wirtschaft, müssen gesteigert werden. Kein Dollar, der in diesen Sektor gelangt, dürfe für die Einfuhr von Produkten von Handtüchern bis hin zu Früchten, ausgegeben werden. Der inländische Produktionssektor ist sehr schwach, die Karibikinsel ist in vielen Bereichen von Importen abhängig. Im vergangenen Jahr musste selbst Zucker und eingeführt werden - ein Produkt, für das das Land einst berühmt war. Die Kubanische Regierung versucht nachdrücklich eine erneute "Sonderperiode" wie in der 1990er Jahren zu vermeiden. Damals wurde die Insel nach dem Fall der Sowjetunion, dem damaligen Hauptverbündeten Kubas, von 12-Stunden-Stromausfällen, völliger Nahrungsmittelknappheit und Engpässen aller Art gebeutelt. Im Austausch für die Dienste entsandter Ärzte erhält Kuba von Venezuela Öl. Einen Überschuss, der nicht für den eigenen Bedarf benötigt wird, verkauft Kuba auf dem Weltmarkt und beschafft sich so Devisen. Wegen der schweren Krise in Venezuela haben sich die Öllieferungen allerdings auf 50.000 Barrel pro Tag halbiert.
Quelle: Granama (https://t1p.de/qb8w)
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Text: Leon Latozke
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