Neues aus Kuba
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In einem Interview mit nd spricht Steffen Niese, Politikwissenschaftler und engagiertes Mitglied von Cuba Sí, über seine Verbindung zu Kuba, die Solidaritätsarbeit der Organisation und die aktuellen Herausforderungen sowie die Notwendigkeit internationaler Unterstützung für das Land.
Diese akademische Auseinandersetzung führte zu einem starken Interesse an der kubanischen Realität. Als Folge davon knüpfte er Kontakte zu Cuba Sí in Berlin und begleitete 2006 eine Delegationsreise zum Thema Nachhaltigkeit nach Kuba, was den Beginn seiner fortlaufenden Arbeit mit dem Land markierte.
2021 wurde Niese hauptamtlicher Mitarbeiter bei Cuba Sí. Davor war der Politikwissenschaftler über mehrere Jahre hinweg in den Bereichen Außenpolitik und Gesundheit für Abgeordnete der Linkspartei im Bundestag tätig. Cuba Sí engagiert sich vor allem in landwirtschaftlichen Projekten auf Kuba, die in verschiedenen Regionen der Insel, insbesondere in Guantanamo und Mayabeque, angesiedelt sind. Diese Projekte unterstützen nicht nur die landwirtschaftliche Produktion, sondern legen auch Wert auf die Förderung der sozialen Infrastruktur in den betreffenden Gebieten, einschließlich Schulen und Weiterbildungszentren. Die Organisation stelt regelmäßig Arbeitsbrigaden zusammen, bestehend aus jungen Mitgliedern verschiedener politischer Verbände sowie erfahrenen Genossinnen und Genossen, die für einen Zeitraum von etwa drei Wochen aktiv in den Projekten auf dem Land mitarbeiten. Steffen Niese betont, dass Kuba allein nicht in der Lage ist, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen. Trotz seiner Bemühungen, eine Gesellschaft zu pflegen, die alternative Werte wie Solidarität über das traditionelle neoliberale Muster stellt, ist das Land auf externe Unterstützung angewiesen. Diese Hilfe umfasst politische und materielle Solidarität, die von Organisationen wie Cuba Sí geleistet wird. Niese unterstreicht die Notwendigkeit dieser Solidarität in einer Zeit, in der Kuba sich in Schwierigkeiten befindet und betont, dass das Land auf Unterstützung angewiesen ist, um weiterhin gegen den Strom zu schwimmen und Alternativen zum vorherrschenden kapitalistischen System zu suchen. Angesichts politischer Unruhen und langer Haftstrafen nach den regierungskritischen Protesten im Juli 2021 steht Kuba nicht mehr uneingeschränkt positiv in linken Zusammenhängen zur Diskussion. Dennoch hat Cuba Sí trotz interner Herausforderungen in der Partei Die Linke ihre politischen Initiativen und Solidaritätsarbeit fortgesetzt. Die Wahrnehmung Kubas hat sich möglicherweise nicht grundlegend geändert, aber es besteht ein verstärktes Bedürfnis, über verschiedene Aspekte des Landes, wie basisdemokratische Prozesse, Umweltinitiativen und die Auswirkungen der US-Blockade, aufzuklären, so Niese Trotz gestiegener Reise- und Lebenshaltungskosten bleibt das Interesse an Kuba und der Teilnahme an Arbeitsbrigaden relativ konstant. Niese jedoch darauf hin, dass das Wissen über Kuba oft einseitig ist, weshalb eine breitere Information über das Land und seine aktuellen Entwicklungen notwendig ist. Steffen Niese berichtete von seiner letzten Reise nach Kuba, bei der er positive und negative Veränderungen bemerkte. Insbesondere wies er auf die stark gestiegenen Lebensmittelpreise im Verhältnis zu den Durchschnittseinkommen hin und erwähnte die wachsende Rolle kleinerer und mittlerer Unternehmen im Land. Die Frage nach der Fortdauer der Kuba-Solidarität bleibt zentral, so Niese. Obwohl sich Kuba in einer schwierigen Phase befindet, bleibt es einzigartig in seinem Bestreben, eine Gesellschaft aufrechtzuerhalten, die nicht dem neoliberalen Muster folgt. Dennoch ist es auf internationale Hilfe angewiesen. In dieser kritischen Zeit betont Steffen Niese die Bedeutung politischer und materieller Solidarität als Unterstützung für eine Alternative zum herrschenden kapitalistischen System. Das nd (ehemalige Schreibweisen: neues deutschland, Neues Deutschland) mit Sitz in Berlin ist eine überregionale Tageszeitung mit Leserschwerpunkt in Ostdeutschland. Die Zeitung war von 1946 bis 1989 Zentralorgan der SED und versteht sich als "sozialistische Tageszeitung". Sie ist die derzeit achtgrößte überregionale Tageszeitung in Deutschland.
Quelle: ND (https://t1p.de/v0ewg)
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Text: Leon Latozke
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