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Kubas Staatspräsident Miguel Díaz-Canel, kündigte an, die Regierung werde in der nächste Woche die Schritte zur bevorstehenden Währungsunion bekannt geben, und erklärte, dass nach der Währungsreform das Bezugsbuch, mit dem Kubaner Grundprodukte zu subventionierten Preisen erwerben, verschwinden werde.
![]() Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel kündigte am Donnerstag (9.) in der TV-Sendung Mesa redonda an, dass die Schritte zur Währungsunion in Kuba ab nächster Woche der Bevölkerung bekannt gegeben werden, und erklärte, der Prozess werde schrittweise durchgeführt. Seit einiger Zeit verdichten sich die Anzeichen, die seit Jahren angekündigte Währungsreform auf Kuba und die Abschaffung einer der beiden zirkulierenden Währungen könnte bald kommen. Alejandro Gil, Vize-Premierminister und Minister für Wirtschaft und Planung, und Marino Murillo, der für die Umsetzung der Wirtschaftsreformen zuständig ist, werden zusammen mit anderen Regierungsbeamten ab kommenden Montag die Einzelheiten des Prozesses erläutern, sagte Díaz-Canel weiter. Der Präsident räumte ein, dass bei vielen Kubanern Unsicherheit über den Prozess der Währungsunion herrsche, so dass sie in Scharen zu Banken gegangen sind, um Informationen einzuholen, was dort zu einem Zusammenbruch geführt habe. "Wir bitten die Bevölkerung um Vertrauen", sagte der Präsident eindringlich während seiner Rede in der Fernsehsendung. Im Zuge der Währungsreform werde auch das Libreta de Abastecimiento („Bezugsbüchlein“) sein Ende finden, so Diaz-Canel weiter. Das seit fast 60 Jahren bestehende Heft, mit dem Kubaner in speziellen Geschäften subventionierte Produkte des Grundbedarfs kaufen können, werde nur in einer ersten Phase nach der Währungsunion in Kraft bleiben. Er erklärte, der so genannte Prozess der "Währungs- und Wechselkursvereinigung" befinde sich in einer Phase, in der alle an der Umsetzung Beteiligten vorbereitet würden. Ein genaues Datum für den Beginn der Währungsunion nannte Díaz-Canel nicht, forderte die Bürger aber auf, auf die nächsten Ankündigungen der Regierung zu achten. Auch zu Wechselkursen äußerte er sich nicht. Er stellte jedoch klar, dass die Währungsunion nicht auf "magische Weise" die wirtschaftliche Probleme Kubas lösen, sondern die "Arbeitsproduktivität und die Leistung der Produktivkräfte" erhöhen werde. Seit 1994 gibt es in Kuba zunächst drei Währungen. Neben dem Peso Cubano (CUP) wurde der Peso Convertibile (CUC) eingeführt, dessen Wert mit dem US-Dollar gekoppelt ist, der im Sommer 1993 legalisiert wurde. 2004 wurde der US-Dollar durch den CUC wieder abgeschafft. Der offizielle Wechselkurs zwischen CUP und CUC beträgt 24:1, staatliche Unternehmen rechnen in der Regel mit einen Kurs von 1: 1, was die tatsächlichen Produktionskosten verschleiert und die Bewertung von Investitionen verzerrt. Bereits im Oktober 2013 hatte die Regierung daher die Abschaffung der Doppelwährung angekündigt. Nun rächt sich, dass die Umsetzung nicht schon längst angestoßen wurde. Wegen des coronabedingten Einbruchs des Tourismus und der verschärften US-Sanktionen fehlen Kuba wichtige Deviseneinnahmen. Das Land steckt in einer tiefen Wirtschafts- und Versorgungskrise. Experten gehen davon aus, dass die Zusammenführung von CUP und CUC trotzdem bald kommen werde, denn die wirtschaftliche Situation Kubas ist so schwierig, dass es schwer vorstellbar ist, sie könne sich in den kommenden Monaten bessern. Es ist zu erwarten, dass der Peso abgewertet wird, womit Exporte gefördert und Importe teurer werden. Das wiederum lässt die Preis steigen, denn Unternehmen müssen die gestiegenen Importkosten auf den Endpreis ihrer Produkte umschlagen. Deshalb reicht es nicht, nur die Währungen zusammenzuführen, auch die Löhne müssen erhöht werden.
Quelle: Granma (https://t1p.de/vvlj), DW (https://t1p.de/lqin)
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Text: Leon Latozke
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