Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
Kubas Regierung hat ein Dekret verabschiedet nach dem Filmschaffende "Arbeit auf eigene Rechnung" durchführen können und ein Filmförder-Fonds geschaffen werden soll. Mit dem am Donnerstag veröffentlichten „Decreto Ley 373“ hat Kubas Regierung die Tätigkeit von selbständigen Filmschaffenden auf die Liste der erlaubten Berufe des Privatsektors aufgenommen. Dies berichtete das staatliche Nachrichten-Portal Cubadebate. Mit der Erweiterung der Liste um dem "Audiovisuelen und Kinematographischen Produzenten als Künstler" können nun auch kubanische Filmproduzenten als "Cuentapropistas", wie Selbständige auf Kuba genannt werden, auf eigene Rechnung arbeiten und sowohl von kubanischen als auch ausländischen Unternehmen unter Vertrag genommen werden. Seit der kubanischen Revolution von 1959 blieb es lange Zeit dem staatlichen Kubanische Filminstitut (Instituto Cubano del Arte e Industria Cinematográficos - ICAIC) vorbehalten, Filme zu produzieren und zu finanzieren. Mit dem Aufkommen von Videokameras im den 1980er Jahren begannen auch auf Kuba nichtstaatliche Produzenten Filme zu machen, was von den Behörden bis zu einem gewissen Grad toleriert wurde. Die unabhängigen Filmemacher hatten jedoch Schwierigkeiten, Genehmigungen für Dreharbeiten im öffentlichen Raum oder für den Import von Equipment zu erhalten. Mit dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes am 23. August fallen diese und andere Hürden weg. Selbständige Filmemacher können dann offiziell als Unternehmer agieren, Jobs vergeben und Bankkonten eröffnen. Zudem wurden drei neue Steuersätze für die Tätigkeiten in der Filmbranche geschaffen. Kubaner können dann auf der Insel hoch offiziell als Produktionsassistent (Auxiliar de producción artística.), Betreiber von Filmaussrüstung (Operador y/o arrendador de equipamiento para la producción artística) oder als Besetzungsregisseur (Agente de selección de elenco (casting)) arbeiten. "Darauf haben wir schon seit vielen Jahren gewartet", sagte Gustavo Arcos Fernández-Britto, ein kubanischer Filmkritiker und Professor für Filmstudien in Havanna, gegenüber Reuters. Darüber hinaus sieht das neue Gesetz, mit dem die kubanische Filmindustrie angekurbelt werden solle, die Schaffung eines Fonds zur Entwicklung des kubanischen Kinos sowie eines Registers für unabhängige Filmschaffende vor. Experten erwarten in der Tat, dass nach Inkrafttretens des neuen Dekretes mehr Filme auf Kuba gedreht werden. Ein Hindernis aber bleibt: "Damit wird jedoch die Frage der Distribution nicht gelöst, die weiterhin unter der Kontrolle des Staates steht." gibt Arcos Fernández-Britto zu bedenken. Quellen: Reuters (https://t1p.de/bvee), Cubadebate (https://t1p.de/ikp0), Gaceta Official (https://t1p.de/hj5k)
Anzeige (G2)
| |
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
September 2024
|
|
|
Anzeige (G3) |