Neues aus Kuba
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Die sozialistische Regierung Kubas veröffentlicht zum ersten Mal Einzelheiten zu ihren Deviseneinnahmen aus Dienstleistungen wie Telekommunikation, Hotels, Gesundheits- und Bildungshilfe. Ist die Freigabe der bisher geheim gehaltenen Information ein Zugeständnis an die Kubas Gläubiger?
Einen großen Teil seiner Deviseneinnahmen erwirtschaft Kuba mit Dienstleistungsexporten. Trotz der Forderungen ausländischer Unternehmen und Regierungen, legte Kuba bisher aber keinerlei Details darüber offen, wie die einzelnen Geschäftsbereichen an den Einnahmen beteiligt sind. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, habe eine Reihe westlicher Diplomaten, die in den letzten Monaten an Schulden- und Handelsgesprächen mit Kuba beteiligt waren, ihre Unzufriedenheit darüber geäußert, dass Kuba keine Angaben zur finanziellen Situation des Landes gemacht habe. Auch potenzielle ausländische Investoren beschwerten sich darüber, dass ihre kubanischen Partner sich weigern, die für eine ordnungsgemäße Sorgfaltspflicht erforderlichen Informationen zur Verfügung zu stellen, z. B. bei der Erörterung möglicher Sicherheiten durch Telekommunikations- oder Transporterlöse. Möglicherweise als Zugeständnis an die Gläubiger hat das Nationale Statistikamt (Oficina Nacional de Estadísticas e Información - ONEI) am Freitag (2.) auf seiner Website in einem PDF erstmals Außenhandelswerte der nach Geschäftsbereichen exportierten Dienstleistungen veröffentlicht. Daraus geht hervor, das mit 6,4 Milliarden Dollar der größte Exporterlös im Jahr 2018 mit Gesundheits- und Sozialdiensten erzielt wurde, gefolgt von "Unterstützungsdiensten" mit 1,3 Milliarden Dollar. Hotel- und zugehörige Dienstleistungen spülten 2018 970 Millionen Dollar in die kubanischen Staatskassen, so der Bericht, gefolgt von Telekommunikation mit 722 Millionen Dollar und Transport- und Unterstützungsdienstleistungen, die alles von Fluggesellschaften bis hin zu Dockgebühren umfassen, die rund 600 Millionen Dollar erzielten. Daten zu den Vorjahren enthielt der Bericht nicht. Kubas Deviseneinnahmen sind in den letzten Jahren mit den wirtschaftlichen Problemen seines Verbündeten und wichtigsten Wirtschaftspartners Venezuela zurückgegangen, was die Regierung zwang, Sparmaßnahmen zur Begrenzung der Importe zu ergreifen. Beliefen sich die Gesamtexporte im Jahr 2013 noch auf 18,6 Milliarden Dollar, sanken sie im vergangenen Jahr auf 14,5 Milliarden Dollar. Die Importe gingen von 15,6 Milliarden Dollar auf 12,6 Milliarden Dollar zurück. Neue US-Sanktionen dürften der stagnierenden kubanischen Wirtschaft weiter zusetzen und die Situation 2019 verschärfen. Kuba berichtete zuletzt über seine Auslandsverschuldung von 18,2 Milliarden Dollar für 2016 und betrachtet seine Leistungsbilanz und seine Reserven als Staatsgeheimnisse.
Quellen: Reuters (http://snip.ly/98wm7n), ONEI (https://t1p.de/wrm1)
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Text: Leon Latozke
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