Neues aus Kuba
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Kubaner behaupten, dass man auf der Insel für das Schlachten einer Kuh härter bestraft werden kann als für das Töten eines Menschen. Das soll sich nun ändern.
Kuba kündigte an, dass es ein jahrzehntealtes Verbot des Schlachtens von Rindern und des Verkaufs von Rindfleisch und Milchprodukten als Teil der landwirtschaftlichen Reformen lockert, da das kommunistisch geführte Land mit Nahrungsmittelknappheit kämpft.
Bauern wird es erlaubt sein, mit ihrem Vieh zu tun, was sie wollen, "nachdem sie die staatlichen Quoten erfüllt haben und immer mit der Garantie, dass es nicht zu einer Reduzierung der Herde führen wird", teilten staatlichen Medien auf der Insel diese Woche (13.) mit . Im Jahr 1963 machte die Regierung die Schlachtung von Kühen oder den Verkauf von Rindfleisch und Nebenprodukte ohne staatliche Erlaubnis zum Straftatbestand, nachdem der Hurrikan Flora 20% der Rinder des Landes getötet hatte. Die Anzahl der Rinder und die Milchproduktion verbesserten sich bis 1989, als die Sowjetunion zusammenbrach. Seitdem stagniert der Bestand bei etwa 70 % des Niveaus von 1963 während die Importe von Milchpulver zugenommen haben. Landwirte können mit empfindlichen Geldstrafen belegt werden, wenn sie ihre eigenen Kühe töten, was viele dazu veranlasst, nur eine einzige Kuh für die Milchproduktion zu halten, da sie mit einer Untersuchung rechnen müssen, wenn eine Kuh aus Versehen stirbt. Andere verstecken Kälber im Stall. Wieder andere tun sich mit Viehdieben zusammen, obwohl ihnen bis zu 15 Jahre hinter Gittern drohen, wenn sie erwischt werden. Unter Kubaner kursiert deshalb der Spruche, dass man für das Töten einer Kuh härter bestraft werden kann als für das Töten eines Menschens. Kubanische Ökonomen sagen, dass die Deregulierung des Agrarsektors helfen könnte, die Produktion anzukurbeln. Es wird erwartet, dass die Regierung weitere landwirtschaftliche Maßnahmen in einer Diskussionsrunde im staatlichen Fernsehen ankündigen wird, da sie mit einer schweren Wirtschaftskrise kämpft, die zu Lebensmittelknappheit und langen Schlangen selbst für die grundlegendsten Produkte wie Reis, Bohnen und Schweinefleisch geführt hat, ganz zu schweigen von Milch, Butter, Käse, Joghurt und Rindfleisch. Der karibische Inselstaat importierte mehr als 60% der Lebensmittel, die er verbrauchte, bevor unter US-Präsident Trump neue US-Sanktionen zusätzlich zu dem jahrzehntelangen Handelsembargo hinzukamen. Die COVID-19-Pandemie, die den Tourismus dezimierte, führte dazu, dass Kuba das Geld fehlte, um landwirtschaftliche Betriebsmittel von Treibstoff und Futtermitteln bis hin zu Pestiziden zu importieren, ganz zu schweigen von Lebensmitteln. Nach offiziellen Angaben schrumpfte das Wirtschaftswachstum im Jahr 2020 um 11% und die Importe um 40%. Die landwirtschaftliche Produktion hat in den letzten Jahren stagniert und ist 2020 dramatisch zurückgegangen, wobei die Regierung noch keine Daten veröffentlicht hat. Letzten November sagte die Regierung, dass sie Landwirten, privaten Händlern und Lebensmittelverarbeitern erlauben würde, sich im direkten Groß- und Einzelhandel zu organisieren, wenn sie staatliche Verträge erfüllen. Der Staat besitzt 80 % des Ackerlandes und verpachtet den größten Teil davon an Landwirte und Kooperativen. Bis vor kurzem hatte er ihnen Betriebsmittel im Austausch für bis zu 90 % ihrer Produktion plus einer festgelegten Marge verkauft.
Quelle: Cubadebate (https://t1p.de/vyr4), REUTERS (https://t1p.de/4edu)
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Text: Leon Latozke
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