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Kuba schloss das Jahr 2021 mit der niedrigsten Geburtenzahl und der höchsten Zahl an Todesfällen seit 60 Jahren ab. Damit schrumpft die kubanische Bevölkerung im vierten Jahr in Folge - und altert zunehmend.
Kubas Bevölkerung schrumpft und altert (Bildquelle: Radio HC © Na)
Kuba schloss das Jahr 2021 mit der niedrigsten Zahl an Geburten (99.096) und der höchsten Zahl an Sterbefällen (167.645) in den letzten 60 Jahren ab, so das Zentrum für Demographische Studien (Centro de Estudios Demográficos - CED) der Universität Havanna, das am Mittwoch (29.) von der staatlichen Kubanischen Nachrichtenagentur (Agencia Cubana de Noticias - ACN) zitiert wurde.
Demnach ist Gesamtbevölkerung Kubas im vergangenen Jahr um 68.380 Menschen gesunken. Hatte das Land Ende 2020 noch 11.181.595 Einwohnern, waren es Ende 2021 nur noch 11.113.215. Die Bevölkerungszahl des Karibikstaats schrumpft damit im vierten Jahr in Folge. Der Anstieg der Sterbefälle und der Rückgang bei der Geburtenrate seien auf COVID-19 zurückzuführen, heißt es in dem Bericht. Nach den CED-Angaben hat Kuba im Jahr 2021 "ein sehr niedriges Geburtenniveau erreicht, das 44 Jahre unter dem Generationswechsel liegt". In der CED-Studie wird darauf hingewiesen, dass die Fertilität von Jugendlichen "nach Zonen und Gemeinden" anstieg und nach dem Ausbruch COVID-19-Pandemie nur um 1,61 % sank. Andererseits stiegen die Schwangerschaftsabbrüche um 15,73 %. ACN schreibt, die Studienergebnisse des CED weisen auf "eine negative internationale Wanderungsbilanz" hin, geht aber nicht auf die über 171.800 kubanische Migranten ein, die seit dem Amtsantritt von Joe Biden im Januar 2021 in die USA gekommen sind. Die Studie weist darüber hinaus auf die Auswirkungen der Zunahme der demografische Alterung auf die Sozialversicherungs- und Sozialhilfesysteme hin und warnt vor einem höheren Bedarf an Langzeitpflege. Bis 2025 werde die kubanische Bevölkerung in absoluten Zahlen im Verglich zum Jahr 2011 um etwas mehr als 203.111 Menschen abnehmen, von denen fast 26 % 60 Jahre und älter sein werden, erläutert die Studie und fügt hinzu, dass die Zahl der über 80-Jährigen stark zunehmen werde. Bis 2030 wird die Zahl der über 60-Jährigen auf 3,3 Millionen ansteigen, was unter anderem direkte Auswirkungen auf die Familien- und Arbeitsressourcen des Landes haben werde. Nach offiziellen Statistiken liegt die Lebenserwartung in Kuba bei fast 80 Jahren (78,89). Kuba hat eine der ältesten Bevölkerungen Lateinamerikas und hat in den letzten Jahren Gesetze zur Förderung der Geburtenrate erlassen. Die Rate auf der Insel liegt bei etwa 1,6 Kindern pro Frau im gebärfähigen Alter und ist damit weit von der Ersatzrate entfernt, die auf 2,1 festgesetzt wurde, um die Bevölkerung zu erhalten. Die Behörden des Karibikstaates haben diese Umstände als "unaufschiebbare Herausforderung" erkannt und fördern derzeit Initiativen, um die Probleme, die sich aus dieser Entwicklung ergeben werden, zu lindern. Die für September vorgesehene Volks- und Wohnungszählung wurde verschoben, weil die Voraussetzungen für ihre Durchführung "im Moment nicht gegeben sind", so der Direktor des Zentrums für Bevölkerungs- und Entwicklungsstudien (Centro de Estudios de Población y Desarrollo - CEPDE), Diego González Galbán, in der offiziellen Zeitung Granma. Die letzten Volks- und Wohnungszählungen fanden in Kuba in den Jahren 2002 und 2012 statt. Das Ergebnis der Volkszählung von 2012 besagt, dass Kuba zu diesem Zeitpunkt 11.167.325 Einwohner hatte, während es im Jahr 2002 noch 11.177.743 waren.
Quelle: ACN (https://t1p.de/7ibgm)
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Text: Leon Latozke
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