Neues aus Kuba
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Einst die "Zuckerdose der Welt" produziert Kuba in diesem Jahr weniger Zucker als vor einem Jahrhundert.
Ein Bauer arbeitet auf einem Zuckerrohrfeld in Madruga (Bildquelle: 14ymedio © EFE/Ernesto Mastrascusa)
Die kubanische Regierung gab am Dienstag (11.) bekannt, dass die Ergebnisse der Zuckerernte schlechter als erwartet ausgefallen sind. Mit einer Produktion von nur 816.000 Tonnen Zucker muss das Land das schlechteste Ernteergebnis seit 1908 melden. Die einstige "Zuckerdose der Welt" wird gezwungen sein, Zucker zu importieren, um den heimischen Bedarf zu decken.
Auch der staatliche Monopolist Azcuba hat in einer von Prensa Latina veröffentlichten Notiz bestätigt, dass Ende April nur 71% des geplanten Zuckerrohrs verarbeitet worden sind. Kuba hat sich gegenüber China zur Produktion von 400.000 Tonnen Zucker verpflichtet. Die Insel, ein Schuldner des asiatischen Riesen, musste in der Vergangenheit Zucker aus Frankreich importieren, um seine internationalen Verpflichtungen zu erfüllen, da der Verbrauch der Bevölkerung nach offiziellen Angaben zwischen 600.000 und 700.000 Tonnen liegt. Die Gründe für das schlechte Ernteergebnis werden genau angegeben: Neben 9% Ausfall infolge der Feuchtigkeit der Felder und 2% wegen der Corona-Pandemie, sind 57% dem Treibstoffmangel geschuldet, 25% gehen auf Maschinen- und Transportausfälle zurück, 7% auf die Industrie. Als Hauptschuldigen nennt die offizielle Presse das US-Embargo. Die Ernte in Kuba geht von November bis Mai, daher gilt der 30. April als Stichtag. Die Arbeiten werden jedoch fortgesetzt, wenn sich die Regenfälle im Mai verzögern. In den 70er und 80er Jahren produzierte Kuba jährlich zwischen 7 und 8 Millionen Zucker. Das schlechteste Ergebnis seit der kubanischen Revolution von 1959 lieferte die Zuckerernte 2009/2010 mit 1,1 Millionen Tonnen, weshalb Zucker aus französischen Rüben importiert werden musste. Von 156 Zuckerzentralen, die vor 1959 in Betrieb waren, sind nur noch 56 übrig, von denen Azcuba für die diesjährige Ernte nur 38 einplante. Bei 12 von ihnen verzögerte sich der Start, bei sieben wegen der Feuchtigkeit der Felder und bei fünf wegen der verspäteter Rohstofflieferung.
Quelle: El Nuevo Herald (https://t1p.de/pa0f)
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Text: Leon Latozke
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