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Nur wenige Häuserblocks vom kubanischen Kapitol und von beliebten Touristenstraßen in Alt-Havanna entfernt stürzte am Dienstagabend (3.) ein baufälliges Wohnhaus ein, wobei zwei Menschen verletzt und zwei Feuerwehrleute getötet wurden, die versuchten, die darin eingeschlossenen Bewohner zu retten.
Minuten vor Mitternacht stürzte ein Teil des Gebäudes an der Ecke der Lamparilla- und Villegas-Straße ein, woraufhin die 13 Familien, die dort wohnten, evakuiert werden mussten, so das kubanische Innenministerium in einer in der Zeitung Granma veröffentlichten Erklärung. Mindestens vier Such- und Rettungstrupps waren bereits vor Ort, als der größte Teil der verbleibenden Gebäudestruktur einstürzte und zwei Feuerwehrleute ums Leben kamen. Das Innenministerium bestätigte am Mittwochnachmittag den Tod der beiden. Ein von der Facebook-Gruppe Bomberos Cubanos gepostetes Video zeigt den Moment, in dem das oberste Stockwerk des vierstöckigen Gebäudes einstürzte und einige Mitglieder des Rettungsteams entkommen konnten.
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Die kubanischen Behörden gaben an, dass 54 Menschen in dem Gebäude lebten, das nur einen Block von der Obrapia entfernt war, einer Fußgängerzone, die das Kapitol mit der als Malecón bekannten Strandpromenade verbindet und durch das historische Viertel von Alt-Havanna führt. Der völlige oder teilweise Einsturz alter Gebäude ist in Havanna keine Seltenheit mehr, wo jahrhundertealte Kolonialbauten, die von der Regierung als Hotels restauriert wurden, in der Regel direkt neben baufälligen Wohngebäuden stehen, die von Architekten als unbewohnbar eingestuft wurden, in denen aber immer noch mehrere Familien wohnen, die nirgendwo hin können und denen das Geld für die Reparaturen fehlt. So brach am 20. September nach starken Regenfällen in Alt-Havanna eine Decke im Gebäude in Calle Compostela 913 zwischen Velazco und Desamparados ein und erschlug einen 54-Jährigen. Einige Tage später, in den frühen Morgenstunden des 28. September, starb in Centro Habana eine weitere Person nach dem teilweisen Einsturz eines Hauses in der Calle Maloja Nr. 565, zwischen Oquendo und Márquez González. Damit verloren innerhalb von zwei Wochen vier Menschen in Havanna ihr Leben beim Einsturz baufälliger Häuser Offiziellen Zahlen aus dem Jahr 2020 zufolge befinden sich fast 40 % der kubanischen Wohngebäude und Einfamilienhäuser, d. h. etwa 1,45 Millionen, in einem schlechten Zustand. Die Behörden haben erklärt, dass das Land 800.000 Wohneinheiten bauen muss, um das Wohnungsproblem zu lösen.
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Text: Leon Latozke
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