Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
Kuba paradox: Benzin für 11 Cent pro Liter - Treibstoffpreise und soziale Herausforderungen18/12/2023 Symbolbild (Richard Hurd from Green Bay, USA, A street in Centro Habana (Havana), Zuschnitt KUBAKUNDE, CC BY 2.0) Da der kubanische Peso gegenüber der US-Währung weiter an Wert verliert, wird kubanisches Benzin, das ohnehin zu den billigsten der Welt gehört, täglich billiger - für diejenigen, die Zugang zu Dollar haben. Laut der Online-Datenbank GlobalPetrolPrices.com kostet der Liter Benzin in Kuba 30 Pesos oder 11 Cent zum aktuellen Schwarzmarktkurs und gehört damit zu den günstigsten Kraftstoffpreisen der Welt.
Zum Vergleich: Ein halber Liter Wasser in Flaschen kostet in dem Karibikstaat zwischen 100 und 200 Pesos, mehr als das Zehnfache der gleichen Menge Benzin. Seit den Anfängen der Revolution des ehemaligen Führers Fidel Castro hat Kuba jahrzehntelang Benzin subventioniert. Der Wert des US-Dollars, den die Kubaner durch Überweisungen oder Tourismus erhalten, ist auf dem Schwarzmarkt nach Daten der Website El Toque von 170 Pesos im letzten Jahr auf 272 Pesos am 17. Dezember gestiegen. Der Peso begann 2021 stark zu fallen, nachdem die kubanische Regierung eine Währungsreform angekündigt hatte, die das komplexe Doppelwährungssystem abschaffte und einen neuen Schwarzmarkt entstehen ließ, der zu steigenden Preisen geführt hat. Bert Hoffmann, Lateinamerika-Experte am Deutschen Institut für Globale und Regionale Studien, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur REUTERS: "Die Situation ist paradox. Einerseits versucht der Staat mit seiner Politik, ein Mindestmaß an sozialem Zusammenhalt zu wahren. Andererseits ist es die Geldpolitik des Staates selbst, die die wachsende Ungleichheit vorantreibt." Für einen Kubaner, der nur von Pesos lebt, kostet das Tanken jedoch mehr als die Hälfte des monatlichen Mindestlohns von 2.100 Pesos, So die Nachrichtenagentur. Neben der Subventionierung von Treibstoff hat Kuba lange Zeit die geringen Löhne im staatlichen Sektor durch kostenlose Gesundheitsversorgung und Bildung sowie vergleichsweise niedrige Tarife für Versorgungsleistungen kompensiert. Allerdings waren auch diese Serviceleistungen von der Wirtschaftskrise auf der Insel betroffen, für die Kuba das US-Handelsembargos aus der Zeit des Kalten Krieges verantwortlich macht. Kuba bezieht den Großteil seines Rohöls hauptsächlich aus Mexiko und Venezuela, wobei die Preise zwar vorteilhaft sind, jedoch höher ausfallen als in Ländern wie Iran, Libyen und Venezuela, die über beträchtliche Ölreserven verfügen. Zur Eindämmung die wachsenden Ungleichheit einzudämmen, müsste der Peso wieder dem Dollar angeglichen werden, so Analyst Hoffmann. Bedauerlicherweise geschieht derzeit das genaue Gegenteil. "Es ist keine einfache Lösung in Sicht", kommentierte Hoffmann.
Anzeige (G2)
| |
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
Januar 2025
|
Anzeige (G3) |