Neues aus Kuba
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Wie staatliche Medien in Kuba melden, wurde die erste Charge von 150.000 Dosen des landeseigenen COVID-19-Impfstoffs Soberana 02 produziert. Noch in diesem Jahr will das Land, das sich in einer schweren Wirtschaftskrise befindet, 100 Millionen Dosen produzieren, um die gesamte Bevölkerung sowie auch Touristen zu impfen und in andere Länder zu exportieren. Wie realistisch ist das?
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Impfstoffproduktion in Kuba (Bildquelle: Cibercuba © )
Wie die staatliche kubanische Nachrichtenagentur ACN meldet hat Kubas Biotechnologie-Unternehmensgruppe BioCubaFarma ((Biotecnológica y Farmacéutica de Cuba) eine erste Charge von 150.000 Dosen von Soberana 02 hergestellt, einem der auf der Insel entwickelten COVID-19-Impfstoffkandidaten.
Die industrielle Produktion des Medikaments ist eine der Voraussetzungen für den Beginn der klinischen Phase-III-Studien des Impfstoffs, die im nächsten März beginnen werden. In Phase III sollen 42.000 Menschen in der Provinz Havanna als Teil der abschließenden Tests zur Zulassung der Massenproduktion des Impfstoffs geimpft werden. "Soberana 02 basiert auf der kovalenten Verbindung der RBD (Receptor Binding Domain) mit Tetanustoxoid", erklärte ACN. Der Karibikstaat arbeitet an insgesamt Impfstoffkandidaten, Soberana 01, Soberana 02, Abdala und Mambisa, wobei Soberana 02 am weitesten fortgeschritten ist. Die 150.000 Dosen wurden im Werk Parenterales des Nationalen Zentrums für Biopräparate (Centro Nacional de Biopreparadoo) hergestellt, das auf Twitter Bilder und Videos vom Herstellungsprozess veröffentlichte.
Im Dezember 2020 begannen klinischen Studien der Phase II an Soberana 02 mit fast 900 Probanden, die nach Angaben der Behörden positive Ergebnisse lieferten.
Im Januar 2021 gab die Regierung der Insel bekannt, dass sie sich auf die Produktion von 100 Millionen Dosen ihres Coronavirus-Impfstoffs Soberana 02 vorbereite, um noch 2021 die gesamt Bevölkerung Kubas zu impfen und das Vakzin auch Touristen zur Verfügung zu stellen. "Wir reorganisieren unsere Produktionskapazitäten, weil wir wirklich eine große Nachfrage nach dem Impfstoff haben und wir uns darauf vorbereiten müssen", sagte Vicente Vérez, Direktor des Finlay Impfstoff-Instituts (Instituto Finlay de Vacunas - IFV) in Havanna auf einer Pressekonferenz. Mehrere Länder, darunter Jamaika, Venezuela, Vietnam, Pakistan und Indien, sind daran interessiert, Soberana 02 zu kaufen, sollte Phase III erfolgreich abgeschlossen werden. Auch die Afrikanische Union, die alle 55 Nationen Afrikas vertritt, hat Interesse bekundet. Wie José Luis DiFabio, ehemaliger Vertreter der Weltgesundheitsorganisation auf der Insel, gegenüber der New York Times erklärte , könnte es für Kuba inmitten der schweren Wirtschaftskrise schon schwierig sein, genügend Fläschchen für so viele Dosen zu kaufen. DiFabio wies daraufhin, dass das Land Schwierigkeiten hat, neue Geräte zu erwerben und Ersatzteile und Wartung für die bereits vorhandenen zu bekommen. Nach Angaben des Website Cibercuba, die sich auf Gerardo Guillén, einem Wissenschaftler des Zentrums für Gentechnik und Biotechnologie (CIGB) bezieht, war das Land nicht in der Lage, die erforderlichen Rohstoffe und Geräte zu erwerben, einschließlich der Spektrometer, die zur Qualitätskontrolle der Impfstoffdosen verwendet werden.
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Text: Leon Latozke
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