Neues aus Kuba
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Viele Reiseführer zu Kuba bedienen Klischees und benutzen dabei die Einheimischen um ein authentisches Reiserlebnis zu versprechen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Dozentin für Lateinamerikastudien an einer britischen Universität. In Kuba-Reiseführern werden sehr häufig Klischeevorstellung über Land und Leute verbreitet, die ein Umfeld entstehen lassen, das die Bevölkerung ausnutzt, den Reisenden ein authentisches Erlebnis zu bieten.
Zu diesem Ergebnis kommt Dr. Rebecca Ogden, Dozentin für Lateinamerikastudien an der Universität Kent, in einer Studie, in der sie mehrere englischsprachiger Reiseführer über Kuba untersuchte, die in den letzten zwanzig Jahren erschienen sind, einer Zeitspanne in der es immer wieder hieß, der Insel stehe an der Schwelle zu umwälzenden Veränderungen. Das führte zu vorherrschenden Meinung unter Touristen, das Land noch besuchen zu müssen, bevor es sich verändert, um das echte und authentische Kuba noch erleben zu können. Viele der Reiseführer, bedienten dabei nur die Klischees von den glücklichen und sorglosen Menschen auf Kuba, vom "Latin Lover", und vom alltäglichen Gelegenheitssex. Um den Wunsch der Reisenden nach intimen und authentischen Erlebnissen in Kuba zu befriedigen, nutzten diese Reiseführer die Bevölkerung aus, indem sie als immer offen und freundlich präsentieren, die Gäste als gleichberechtigte Freunde behandeln, und nicht als zahlende Kunden, so Odgen. Sie stellte fest, dass viele Reiseführer die Idee fördern, in Casa particulares zu übernachten - und nicht in staatlichen Hotels, da man nur so die Kubaner und ihre Lebensstil kennen lernen könne. Laut Odgen vermitteln die Reiseführer häufig den Eindruck, Kubaner vermieten Fremdenzimmer nicht wegen der lebenswichtigen Einnahmen, sondern weil sei nette Menschen seien, die ihre Gäste immer als Freunde betrachten, mit denen man trinken und über Politik diskutieren kann, ohne ihre Privatsphäre zu verletzten, verschleiern dabei die Arbeit, die Belastungen, die Ungleichheiten und die politischen Auswirkungen, auf denen die touristischen Kontakte beruhen. Quelle: Rebecca Ogden (2017) Lonely planet: affect and authenticity in guidebooks of Cuba, Social Identities, DOI: 10.1080/13504630.2017.1414592 goo.gl/KvMZXo
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Text: Leon Latozke
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