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Angesichts der Nahrungsmittelknappheit in Kuba, die während der Pandemie verschärft zu Tage getreten ist, appelliert die Regierung an die Bevölkerung, wo möglich "städtische, vorstädtische und familiäre Landwirtschaft" zu betreiben.
Kubanischer Kleingärtner - Symbolbild (Bildquelle: IPS © IPS /Ivet Gonzalez)
Die Komitees zur Verteidigung der Revolution (Comités de Defensa de la Revolución - CDR) brechen eine Lanze für die landwirtschaftliche Selbstversorgung und haben die Bevölkerung dazu aufgerufen, in ihren Höfen Nahrungsmittel zu produzieren. Damit sollen die Engpässe in der Lebensmittelversorgung auf der Insel gelindert werden.
Die als "Auge und Ohr der Partei" bezeichneten Komitees sind in Kuba auf lokaler Ebene flächendeckend existierende und agierende Nachbarschaftsorganisationen, die der Staatsregierung unterstehen. Nach offiziellen Angaben sind 8.500.000 Kubaner und damit 91,7 Prozent der Gesamtbevölkerung über 14 Jahre den CDR angeschlossen. Wie die staatliche Website juventud rebelde am Freitag (15.) berichtete, sagte Carlos Rafael Miranda Martínez, nationaler CDR-Koordinator, bei einem Besuch in der Provinz Matanzas, dass "dies eine weltweite Krise ist, es ist kein Problem Kubas, die Produktionen auf der ganzen Welt sind rückläufig, was sich auf die kubanische Wirtschaft auswirkt". Kuba muss rund 70% seiner Lebensmittel importieren. Dass das Land, den größten Teil seiner Nahrungsmittel gegen Devisen im Ausland kaufen muss, hat schon vor der Pandemie immer wieder zu Versorgungsengpässen geführt. Seitdem das Coronavirus die Weltwirtschaft und auch die kubanische Tourismusbranche, eine der Haupteinnahmequellen der Insel, lahmgelegt hat, ist Kubas Versorgungsproblem immer offener zu Tage getreten. Wer Lebensmittel kaufen wollte, müsste sich stundenlang in die zahllosen Schlangen vor den Geschäften einreihen. Fatal in einer Situation, in der die Menschen aufgefordert sind, zu Haus zu bleiben und soziale Distanz zu wahren. Erst kürzlich äußerte sich der renommierte kubanische Schriftsteller Leonardo Padura dazu in einen Interview (https://t1p.de/1b9q): "In Kuba gibt es ein Problem, das uns in dieser Zeit der Einschränkung am meisten betroffen hat, ein Problem, das 60 Jahre alt ist und das erst jetzt sehr deutlich geworden ist: die Ernährung". Funktionär Miranda ist sich sicher, dass eine teilweise Selbstversorgung der Bevölkerung die Lebensmittelknappheit lindern könnte: "Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, dass jeder ein wenig dazu beiträgt", sagte er gegenüber juventud rebelde und forderte alle Familien auf, so viel Platz wie möglich zu bepflanzen, die Innenhöfe zu nutzen und sich an den Mobilisierungsmassnahmen zur Förderung der Landwirtschaft zu beteiligen. "Wir werden mit der städtischen, vorstädtischen und familiären Landwirtschaft alles wieder aufnehmen, was mit der Lebensmittelproduktion zu tun hat, was keine Lösung ist, um 100 Prozent der Lebensmittel zu garantieren, aber Gemüse, Lebensmittel, Obst, Geflügel, Kaninchen und etwas Schweinefleischproduktion (aus diesen Höfen) entlastet", sagte er.
Quelle: juventud rebelde (https://t1p.de/p00n)
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Text: Leon Latozke
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