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Kubas Tankstellen gehen den Schritt in eine bargeldlose Zukunft, um Korruption und Schwarzmarkt einzudämmen. Ab Oktober kann auf der Karibikinsel nur noch mit Karte oder App getankt werden. Bild: Emmanuel Huybrechts from Laval, Canada, Scenes of Cuba (SAM 0603) (5981280647), Zuschnitt von KUBAKUNDE, CC BY 2.0 Die Tankstellen in Kuba gehen ein großen Schritt in Richtung einer bargeldlosen Zukunft - und gegen Korruption und Schwarzmarkt. Der staatliche Betreiber CIMEX S.A. verkündete am Dienstag (1.) die Abschaffung von Barzahlungen an den landesweit über 1000 Filialen bis zum 31. Oktober. Zukünftig können Kunden nur noch mit kubanischen Girokarten, internationalen Kreditkarten, der digitalen Bezahlapp "Transfermóvil" sowie den vor einigen Monaten eingeführten Einweg- und Mehrweg-Guthabenkarten tanken. Eine der Hauptursachen für diese Maßnahme ist die allgegenwärtige Korruption an den Zapfsäulen. Seit Jahrzehnten ist das illegale Abzweigen von Benzin ein ernstes Problem. In der Vergangenheit wurden Sozialarbeiter entsandt, um den Schwarzmarkt für Treibstoff einzudämmen, jedoch ohne nachhaltigen Erfolg. Der Schwarzmarkt unterbot traditionell die Tankstellenpreise, was zu einer Situation führte, in der der Treibstoffpreis mit dem Kurs von 1: 24 festgelegt wurde und günstiger als in anderen Ländern war. Doch das Angebot blieb stark begrenzt. Die Treibstoffkrisen der letzten Jahre verschärften die Situation weiter. Jetzt soll durch transparente Verrechnungssysteme dem illegalen Abzwacken an den Tankstellen Einhalt geboten werden. Die fortschrittliche digitale Infrastruktur des Landes macht eine vollständige Umstellung auf elektronische Zahlungswege möglich. Parlamentspräsident Esteban Lazo kündigte an, die Entscheidung zur "Bekämpfung von Korruption und illegalen Aktivitäten" rasch zu implementieren. Dies beinhaltet auch ein Programm zur "Bankarisierung" der Zahlungsströme in der kubanischen Wirtschaft. Die Einführung von Einweg-Guthabenkarten spielte eine entscheidende Rolle, um die Bezahlmöglichkeiten einfach und zugänglich zu gestalten. Diese Karten erhielten in den letzten Monaten einige Verbesserungen, wie die Möglichkeit, Guthaben von bis zu fünf verschiedenen Prepaidkarten für einen Tankvorgang zu kombinieren und Rückerstattungen per QR-Code zu ermöglichen. Die universelle Bezahlapp "Transfermóvil" wurde ebenfalls erweitert und zählt mittlerweile über vier Millionen Nutzer. Zusätzlich bietet der Finanzdienstleister Fincimex Mehrweg-Chipkarten an, die beliebig oft wieder aufgeladen werden können. Für den Fall von technischen Problemen stehen somit drei alternative Bezahlmöglichkeiten zur Verfügung. CIMEX veröffentlichte auf seiner Facebook-Seite einen Zeitplan für die Umstellung jeder einzelnen Filiale. Die Tankstelle in Centro Habana wird beispielsweise am 14. Oktober ihre Bargeldkasse schließen, während die beiden Tankstellen in Viñales, einem beliebten Touristenort, bereits am 7. September auf bargeldlose Bezahlung umstellen. Bis Ende Oktober soll die Umstellung landesweit abgeschlossen sein. Reisende mit Mietwagen haben die einfachste Option, mit internationalen Kreditkarten zu bezahlen. Zusätzlich bietet sich der Erwerb von Einweg-Guthabenkarten („tarjetas prepago desechables“) als Reserve an, falls es zu technischen Problemen kommt. Die Treibstoffsituation hat sich auf der Karibikinsel in den letzten Monaten etwas verbessert, nachdem im April eine Treibstoffkrise zu starker Rationierung von Diesel und Benzin führte. Die Aufhebung der Kontingentierungsmaßnahmen deutet darauf hin, dass die Umstellung auf digitale Bezahlkanäle positive Ergebnisse bringen könnte und die Situation tendenziell weiter verbessert wird. Mit der Abschaffung von Barzahlungen an den Tankstellen setzt Kuba ein klares Zeichen im Kampf gegen Korruption und Schwarzmarkt. Es bleibt abzuwarten, wie die Bevölkerung und Reisende auf diese Veränderung reagieren werden und wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird. Quelle: Cubadebate (https://t1p.de/r76c3)
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Text: Leon Latozke
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