Neues aus Kuba
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Wegen der "Ausnahmesituation", in der sich das Land wegen fehlender Tourismuseinnahmen in der Corona-Krise befindet, schafft Kuba eine zehnprozentige Steuer auf den Ankauf von US-Dollar ab. Wie Kubas Wirtschaftsminister Alejandro Gil am Donnerstag (16.) im Staatsfernsehen erklärte, sollen ab kommenden Montag in 72 Geschäften Lebensmittel und Hygieneprodukte per Karte in der Währung der USA bezahlt werden können. Die 10%ige Steuer, die in Kuba bisher beim Ankauf von Dollar anfiel, werde abgeschafft, hieß es weiter. Die sei eine von weiteren Maßnahmen, wie z. B. die Ausweitung des privaten Sektors, die die kubanische Regierung in den kommenden Monaten umsetzen will, um, wie sich der Wirtschaftsminister ausdrückte, einer "Ausnahmesituation" zu begegnen. Kuba hatte im Jahr 2004 die Abgabe mit der Begründung eingeführt, das Embargo der USA erschwere Kuba den Gebrauch von Dollar auf dem internationalen Markt. Seit 1994 gibt es in Kuba zwei Währungen. Neben der offiziellen Landeswährung Peso (CUP) gilt im Zahlungsverkehr der Peso Cubano Convertible (CUC). Der CUC-Wert entspricht dem des US-Dollar, der Umtauschkurs zum CUP liegt bei 1 zu 25. Während der CUP von Kubanern im stark subventionierten Staatssektor verwendet wird, zahlen ausländische Touristen in CUC. Um der Verwendung des US-Dollars und anderer Fremdwährung auf dem Schwarzmarkt zu begegnen, eröffnete die Regierung Ende letzten Jahres rund 80 sogenannte "Dollar-Geschäfte", in denen sie Artikel wie Haushaltsgeräte, Motorräder und Autoteile verkauft, und wo MLC (Moneda Libremente Convertible, dt.: Frei konvertierbares Geld) als Zahlungsmittel zugelassen ist. Die Zahlung erfolgt dabei nicht in bar, sondern über die Debitkkarte eines sogenannten speziellen Dollarkontos einer kubanischen Bank, das durch durch Offshore-Überweisungen oder andere Mittel wie den Umtausch lokaler Pesos auf der Straße, gefüllt wird. Schon bevor die Corona-Pandemie den Tourismus auf der Insel, eine der Haupteinnahmequellen Kubas, zum Erliegen gebracht hat, fehlten dem Land angesichts der schweren Wirtschaftskrise im verbündeten Venezuela und der Verschärfung des jahrzehntelangen Handelsembargos der USA unter Präsident Donald Trump, zunehmend Devisen. Es wird prognostiziert, dass die kubanische Wirtschaft nach einer Stagnation im Jahr 2019 in diesem Jahr um fast 10% zurückgehen wird. "Wir müssen Waren in frei konvertibler Währung verkaufen, um Geld zu haben und damit in die nationale Industrie zu investieren", sagte der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel am Donnerstag in einer Sondersitzung des Ministerrates. Quelle: NYT (https://t1p.de/ih52)
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Text: Leon Latozke
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