Neues aus Kuba
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Kuba diversifiziert seine Ölimporte: Die Karibikinsel nutzt verstärkt eigene Öltanker für Lieferungen aus Venezuela und Mexiko. Mexikos Lieferungen an den Inselnachbarn übertreffen den Umfang der russischen Öllieferungen und mindern die Abhängigkeit von Venezuela.
Der kubanische Tanker "Petion" liegt in einer Werft in Veracruz, Mexiko, am 9. April 2021. (Bildquelle: REUTERS © REUTERS/Yahir Ceballos/File Photo)
Kuba hat in Reaktion auf anhaltende Kraftstoffknappheit und Stromausfälle begonnen, verstärkt auf seine eigene Flotte von Öltankern zu setzen, um die Rohölimporte aus Mexiko zu erhöhen. Dies hat dazu geführt, dass Mexiko im zweiten Quartal 2023 Russland als führenden Öllieferanten für Kuba abgelöst hat. Das berichtetet die Nachrichtenagentur REUTERS unter Bezug auf Daten der Schiffsüberwachung.
In Anbetracht langer Warteschlangen an Tankstellen und häufiger Stromausfälle hat die Regierung Kubas Maßnahmen ergriffen, um ihre Ölquellen zu diversifizieren und die Abhängigkeit von ihrem traditionellen Lieferanten Venezuela zu verringern. Die strengen US-Wirtschaftssanktionen haben die wirtschaftliche Lage des Landes verschärft und die Suche nach alternativen Versorgungswegen notwendig gemacht. Gleichzeitig hat Washington seit 2019 auch Sanktionen gegen die venezolanische Ölindustrie aufgrund von Wahlunregelmäßigkeiten verhängt. Die Öllieferungen aus Mexiko haben in den letzten Monaten an Bedeutung gewonnen, sowohl durch staatliche Öltanker von Petroleos Mexicanos (Pemex) als auch durch kubanisch betriebene Schiffe. Seit April 2023 wurden demnach etwa 2 Millionen Barrel Öl geliefert, basierend auf Daten zur Tankerverfolgung. Besonders erwähnenswert ist der Tanker "Vilma", der unter kubanischer Flagge fährt und seit Juli mehrere Fahrten von Mexiko nach Kuba absolviert hat. Zuvor hatte dieses Schiff venezolanisches Roh- und Heizöl transportiert. Ebenso hat der Tanker "Delsa" mexikanisches Rohöl nach Kuba gebracht und dann nach Venezuela navigiert. REUTERS betont dass die US-Sanktionen gegen ausländische Vermögenswerte bisher nicht gegen "Vilma" und "Delsa" verhängt wurden, während andere kubanische Tanker in mexikanischen Werften repariert oder inspiziert wurden. Ein Vertreter des US-Außenministeriums habe bestätigt, dass Kuba Öl von einer Vielzahl von Ländern bezieht, sowohl von sanktionierten als auch von nicht sanktionierten Quellen. Mexiko hat sich als wichtiger Lieferant für Kuba etabliert, indem es seit April rund 13.000 Barrel pro Tag (bpd) leichtes Olmeca-Rohöl geliefert hat. Dieses leichtere Rohöl ist besser geeignet für die kubanischen Raffinerien im Vergleich zum schwereren Öl aus Venezuela. Die Öllieferungen aus Venezuela nach Kuba sind in diesem Jahr merklich zurückgegangen, da Venezuela selbst mit Problemen bei der Treibstoffproduktion zu kämpfen hat. Die Lieferungen gingen bis Juli 2023 auf 55.000 bpd zurück, verglichen mit fast 80.000 bpd im Jahr 2020, so die Nachrichtenagentur. Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Kuba und Mexiko ist von historischem Interesse, da beide Länder in den 1990er Jahren als ständige Rohöllieferanten für Kuba fungierten. Während Venezuela seine Exporte in den folgenden Jahren erheblich ausbaute, blieb Mexikos Beitrag aufgrund humanitärer Gründe sporadisch. Die Bemühungen Kubas, seine ölbefeuerten Kraftwerke zu renovieren, haben in Kombination mit den erhöhten Öllieferungen aus Russland und Mexiko zu einer verbesserten Stromversorgung und weniger Ausfällen im Vergleich zum Vorjahr geführt. Dennoch bleiben Engpässe bei Raffinerieprodukten, was zu Rationierungen an den Zapfsäulen und einer fortgesetzten Kraftstoffknappheit führt. Insgesamt deutet die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Kuba und Mexiko im Ölsektor darauf hin, dass Kuba bestrebt ist, seine Energieabhängigkeit von Venezuela zu verringern und gleichzeitig die Kraftstoffversorgung und Stromerzeugung im Land zu stabilisieren.
Quelle: REUTERS (https://t1p.de/zt30x)
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Text: Leon Latozke
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