Kuba setzt Dollar-Einzahlungen in bar aus

Mit der Aussetzung von Dollar-Bargeldeinlagen können Touristen die US-amerikanische Währung bei kubanischen Banken nicht mehr in die Landeswährung umtauschen. ​

Die Zentralbank von Kuba (Banco Central de Cuba - BCC) hat "vorübergehend" Bargeldeinlagen in Dollar auf der Insel ausgesetzt, eine Maßnahme, die sowohl für Kubaner als auch für Ausländer gilt, berichtete die staatliche Zeitung Granma am Donnerstag (10.).

Die Maßnahme wird am 21. Juni in Kraft treten, dann werden kubanische Banken keine Dollar mehr zur Einzahlung oder zum Umtausch in die Landeswährung entgegennehmen. 

Die Entscheidung, so die BCC, kommt da "die Wirtschaftsblockade der Vereinigten Staaten die Fähigkeit des nationalen Bankensystems beeinträchtigt, das im Lande gesammelte Bargeld in US-Dollar im Ausland zu deponieren", berichtete Granma.

"Es ist eine Maßnahme zum Schutz des kubanischen Finanzsystems, die nur für US-Währung in bar gilt. Nicht auf bestehende Konten in dieser Währung", betonte die Mitteilung.

Einlagen in anderen Fremdwährungen sind davon nicht betroffen. Auch elektronische Überweisungen in Dollar werden nicht verhindert.

Das BCC hat nicht angegeben, wann die Einschränkung aufgehoben wird.

Die Tageszeitung Granma zitiert die BCC mit den Worten, die Entscheidung sei "unverzichtbar" angesichts der "ungewöhnlichen Beschränkungen", die Kuba bei der Einzahlung der erhaltenen US-Dollar-Scheine in internationalen Banken auferlegt wurden.

Dies "als Ergebnis der extraterritorialen Auswirkungen der Blockade und der Maßnahmen, die von den Vereinigten Staaten in den letzten vier Jahren ergriffen wurden und die bis heute in vollem Umfang in Kraft sind".

Seitdem die kubanische Regierung im letzten Jahr im Rahmen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie eine 10%ige Steuer auf Dollar-Einlagen abgeschafft hat, haben die Einlagen in US-Währung auf der Insel zudem zugenommen.

Die verstärkte Verwendung des Dollars als Bargeld auf der Insel ist auch auf die verschiedenen Beschränkungen Washingtons für den Versand von Überweisungen aus den USA auf die Insel und die Sanktionen gegen Vermittlungsfirmen zurückzuführen.

"Das Bankensystem hat keine andere Wahl, als die Annahme von Bareinlagen in US-Dollar vorübergehend einzustellen", so Granma.

"Die Dauer dieser Maßnahme hängt von der Beseitigung der Restriktionen ab, die das normale Funktionieren der Exportverfahren der US-Währung verhindern", heißt es weiter.

Quelle: Granma (https://t1p.de/qp3b)