Neues aus Kuba
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Ab heute gelten in ganz Kuba Preisbegrenzungen für Lebensmittel und Getränke. Die kubanische Regierung hat diesen Schritt unternommen, um das in der Krise drohende Inflationsrisiko zu kontrollieren.
Die im Amtsblatt Gaceta Oficial veröffentlichten und ab heute (1.) gültigen Beschlüsse verbieten alle Preiserhöhungen im Einzel- und Großhandel mit Ausnahme der vom Staat importierten und vertriebenen Produkte, bei denen die bereits festgelegten Gewinnmargen nicht erhöht werden können. Bereits vor einigen Wochen wurde in einzelnen Provinzen mit Preisschranken experimentiert. Jetzt wurden die Maßnahmen, mit denen die kubanische Regierung das Inflationsrisiko aufgrund gestiegener Staatslöhne und stagnierender Produktivität zu kontrollieren hofft, auf das ganze Land ausgeweitet. Wirtsschaftsexperten sehen in Preiskontrollen ein sehr kurzfristiges Mittel um ein Ungleichgewicht zu kontrollieren, langfristig verursachen sie aber schwerwiegende Verzerrungen in der Wirtschaft. Kubas Hauptproblem bleibt die geringe Produktion. So erklärte der kubanische Ökonom gegenüber Euronews: "Diese Preiskontrolle ist nur wirksam, wenn das Angebot tatsächlich wächst. Wenn es mehr Güter und Dienstleistungen für diejenigen Haushalte gibt, die jetzt über zusätzliche Ressourcen verfügen, um sie zu erwerben". Kuba befindet sich derzeit in einer angespannten wirtschaftlichen Situation, die auf die geringe Produktion und die hohen Kosten für Importe insbesondere von Lebensmittel und Treibstoffen sowie auf den wirtschaftlichen Zusammenbruch in Venezuela, dem engsten Verbündeten der Insel, zurückzuführen ist. Hinzukommen Versuche der US-Regierung, Kubas Einnahmen im Tourismus zu reduzieren, indem sie US-amerikanischen Kreuzfahrtschiffen das Anlegen auf der Insel verbietet. Die kubanische Regierung hat mittlerweile mit Rationierungsmaßnahmen für Grundnahrungsmittel wie Huhn, Speiseöl, Reis, Bohnen und mehr reagiert. Der kubanische Präsident Miguel Diaz-Canel hatte seit seinem Amtsantritt im April letzten Jahres mit einer schleppenden Wirtschaft zu kämpfen, ist bis jetzt aber noch nicht in eine Rezession geraten. Der Tourismus sowie der Verkauf von Rum und Zigarren und Einnahmen aus dem Bergbau haben dazu beigetragen, ein gewisses Wachstum aufrechtzuerhalten, aber nicht genug, um den Lebensstandard spürbar anzuheben.
Quellen: Gaceta Oficial Resolución No. 300-302 (https://t1p.de/xxhe), Reuters (http://snip.ly/06poxo), Euronews (http://snip.ly/ucvxb8)
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Text: Leon Latozke
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