Neues aus Kuba
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Anfang der Woche startet in Kuba die 61. nationale Schluckimpfkampagne gegen Kinderlähmung. Seit sechs Jahrzehnten immunisiert Kuba seine Bevölkerung jährlich gegen Poliomyelitis mit landesweiten Impfaktionen, die auch während der COVID-19-Pandemie ununterbrochen durchgeführt wurden. Symboldbild (Julien Harneis, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons) Nach Angaben des kubanischen Gesundheitsministeriums beginnt am Montag (14.) die 61. nationale orale Polio-Impfkampagne. Wie das Ministerium auf seiner Website mitteilte, werden in den beiden Phasen der Kampagne alle Kinder im Alter von einem Monat bis 2 Jahren, 11 Monaten und 29 Tagen geimpft. Ebenso werden alle neunjährigen Kinder mit einer Dosis des Schluckimpfstoffs gegen Polio geimpft. Poliomyelitis, kurz Polio oder Kinderlähmung, ist eine von Polioviren vorwiegend im Kindesalter hervorgerufene Infektionskrankheit. Sie befällt Motoneurone und kann zu schwerwiegenden, bleibenden Lähmungen führen. Diese betreffen häufig die Extremitäten. In einigen Fällen, bei Befall der Atemmuskulatur, ist die Krankheit tödlich. Polio wurde in Kuba erstmals Ende des 19. Jahrhunderts unter den Bewohnern der US-Gemeinde auf der Isla de Pinos (heute Isle de la Juventud) nachgewiesen, die offenbar durch die Migration aus den USA eingeschleppt wurden. Der erste Ausbruch wurde 1906 auf der Insel gemeldet, und die erste Epidemie wurde 1909 in der ehemaligen Provinz Las Villas gemeldet. In der Folgezeit verstärkten sich die Epidemien, die bis 1934 alle vier bis fünf Jahre auftraten und mit einer hohen Morbidität, Mortalität und Lähmungsformen, vor allem bei Kindern, einhergingen. Zwischen 1957 und 1961 erreichte die Krankheit in Kuba epidemische Ausmaße; der letzte Ausbruch ereignete sich 1961 mit 342 Fällen, davon 30 % bei Kindern im Alter von über 4 Jahren. 1962 startete Kuba nach dem Sieg der Revolution eine landesweite Polio-Impfkampagne, die erste von jährlichen Kampagnen, die im Rahmen eines nationalen Programms zur Eliminierung von Polio durchgeführt wurden. Unter Verwendung des Sabin-Schluckimpfstoffs und für die gesamte pädiatrische Bevölkerung in einem einzigen Zeitraum wurden in der ersten Kampagne fünf Millionen Dosen verabreicht, die 87,5 % der Zielbevölkerung im Alter von 1 Monat bis 14 Jahren erreichten. Seit diesem Jahr wurden keine Todesfälle durch Polio mehr verzeichnet (zwischen 1963 und 1989 gab es zehn Fälle), und die WHO/PAHO bescheinigte Kuba 1994 die Eliminierung der Kinderlähmung. Seitdem wurden sechs durch Impfung vermeidbare Krankheiten und einige schwere Formen anderer Krankheiten im Lande ausgerottet. Krankheiten wie Tetanus, Hämophilus-Influenza-Typ-B-Meningitis, Typhus und Meningokokken-Erkrankungen haben in Kuba eine Häufigkeit von weniger als 0,1 pro 100.000 Einwohner. Quellen: MINSAP (https://t1p.de/0iezd), Pubmed (https://t1p.de/ryikj)
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Text: Leon Latozke
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