Kuba will Bevölkerung bis Ende Juni mit eigenem Corona-Vakzin impfen

Ganz Kuba soll in den ersten sechs Monaten des neuen Jahrs gegen COVID-19 geimpft werden. Als erstes sollen Angehörige der Ärzteschaft und anderer Gesundheitsberufe den auf der Insel entwickelten Impfstoff erhalten - und Tourismuspersonal.

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Impfung (Symbolbild von Angelo Esslinger auf Pixabay)

Noch in der ersten Hälfte des neuen Jahrs will Kuba seine gesamte Bevölkerung mit dem auf der Insel entwickelten Impfstoff gegen das Sars-CoV-2-Virus schützen.

Das Land verfüge über die Kapazität, die kubanische Bevölkerung im ersten Halbjahr 2021 gegen COVID-19 zu impfen, erklärte Vicente Vérez Bencomo, Direktor des Finlay-Impfstoff-Instituts, der Staatszeitung "Granma“ am Dienstag (29.).

Insbesondere der Impfstoffkandidat Soberana 02 habe schon nach 14 Tagen eine frühe Immunantwort gezeigt, was einen schnelleren Übergang zur Phase 2 der klinischen Studie ermöglicht hat, so Vérez weiter. Im Januar werden etwa tausend Freiwillige mit  Soberana 02 geimpft. "Nach der Auswertung der Ergebnisse können dann Phase-3-Studien beginnen, an der etwa 150.000 Personen in Havanna teilnehmen werden", erklärte Vérez.

"Wir streben einen Notfalleinsatz an, um mit der Impfung des gesamten Risikopersonals zu beginnen; Ärzte an vorderster Front, Gesundheitspersonal, und unser Land ist ein Land des Tourismus, also planen wir, das Personal dieser Aktivität zu impfen", kündigte Eduardo Martínez, Präsident des Konzerns Biocubafarma, in einem Interview im kubanischen Staatsfernsehen an. 

Der Karibikstaat verfügt über langjährige Erfahrung in der Impfstoff-Herstellung. Das staatliche Impfprogramm für Kinder umfasst elf Vakzine gegen 13 Krankheiten. Acht davon werden auf der Karibikinsel hergestellt. 

"Einige von ihnen waren die ersten ihrer Art weltweit, die von der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft anerkannt wurden", so Martínez weiter.

Die US-Sanktionen gegen Kuba behindere allerdings den Herstellungsprozess, erklärte Martínez. Viele internationale Unternehmen lehnen wegen der von den Vereinigten Staaten auferlegten Vorschriften eine Zusammenarbeit mit Kuba ab.

Bisher haben die Behörden unter den 11,2 Millionen Einwohnern Kubas nur 12.056 Corona-Infektionen und 146 Todesopfer registriert (Stand 1.1.). 

Quelle: Granma (https://t1p.de/c98a), Cadena Agramonte (https://t1p.de/oorn)