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Die kubanische Regierung will ein homöopathisches Mittel landesweit als Schutz gegen das Coronavirus verteilen. In Altersheimen kommt die Präparat bereits zum Einsatz.
PrevengHo-vir soll gegen das Coronavirus helfen (Bildquelle: Granma © Na)
Die kubanischen Gesundheitsbehörden planen, zum Schutz vor dem Coronavirus die gesamte Bevölkerung des Landes homöopathisch zu behandeln, obwohl es keine wissenschaftliche Grundlage gibt, die Wirksamkeit dieser Art von Medikamenten beweist. Das berichtet das Parteiorgan Granma am Montag (6.) auf seiner Website.
Am Tag zuvor hatte der nationale Direktor für Epidemiologie, Dr. Francisco Durán García, während einer Pressekonferenz erklärt, dass eine homöopathisches Präparta namens PrevengHo-Vir an die gesamte Bevölkerung verteilt werden soll, um ihre Abwehr gegen das Virus zu stärken. "Wir werden damit beginnen, in der Bevölkerung ein prophylaktisches Medikament ohne die Notwendigkeit von Symptomen anzuwenden, das PrevengHo-vir genannt wird, ein homöopathisches Produkt, das es uns erlaubt, verschiedene Krankheiten wie Grippe, grippale Krankheiten, Dengue, aufkommende Virusinfektionen oder neu auftretende Viren zu verhindern", erklärte Durán und fügte hinzu: "Das sind Tropfen, die man unter die Zunge gibt, was auf organisierte Weise in der Bevölkerung durchgeführt wird". Kubanische Spezialisten versichern, dass mit dem Mittel das Immunsystem bei Grippeerkrankungen gestärkt werde. Die Verwendung von homöopathischen Mitteln hat in Kuba Tradition und der Verkauf solcher Produkte ist eine wichtige Devisenquelle für den Karibikstaat. Bis heute existiert jedoch weder ein formaler, reproduzierbarer Nachweis noch eine akzeptable naturwissenschaftliche Begründung für eine Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel, die über den Placebo-Effekt hinausgeht. Der kubanische Wirtschaftswissenschaftler Pedro Monreal seinerseits warnte auf Twitter vor dieser Initiative der Inselregierung und machte zwei Anmerkungen: "a) Homöopathie ist keine Medizin (Wissenschaft), und b) wenn es sich um ein homöopathisches Produkt handelt, dann ist "Medikament" keine Medizin. Das kubanische Gesundheitsministerium (Ministerio de Salud Pública - MINSAP) scheint das nicht daran zu hindern, das Mittel einzusetzen. Wie das News-Portal Cibercuba schreibt, werden die Tropfen seit dem 3. April in Altersheimen verteilt.
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Text: Leon Latozke
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