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Ein staatlicher Pharmahersteller aus Kuba verfügt nach eigenen Angaben über ausreichende Vorräte des Medikamente, das zur Behandlung des Coronavirus in China eingesetzt wird. Damit könne nicht nur der nationale Bedarf im Fall der Verbreitung des Virus auf der Insel gedeckt werden, sondern auch die Nachfrage anderer Länder.
Interferon Alpha wird von BioCubaFarma in Kuba und China produziert (Bildquelle: Twitter © BioCubaFarma / Twitter)
Sein Unternehmen verfügt über ausreichende Vorräte des antiviralen Medikaments Interferon Alpha 2B, eines der Medikamente, die zur Behandlung des Coronavirus in China eingesetzt werden. Damit könne nicht nur der nationale Bedarf gedeckt werden, falls sich das Virus verbreitet. Auch der Bedarf anderer Länder könne gedeckt werden. Das erklärte Eduardo Martínez, Präsident der staatlichen BioCubaFarma Business Group, diesen Freitag ( 13.) auf einer Pressekonferenz (https://t1p.de/6nmf).
Das auf der Insel vorgesehene Protokoll zur Bekämpfung des Coronavirus-Ausbruchs umfasst 22 kubanische Produkte, von denen es bereits Dosen für die Behandlung von Tausenden von Menschen gibt, erklärte Eduardo Martínez gegenüber der Presse. "Die kubanische Pharmaindustrie ist bereit, Tausende potenzieller COVID-19-Patienten auf der Insel zu behandeln". Gegenüber der Website OnCubaNews (https://t1p.de/hn90) versichert der Chef der staatlichen Unternehmensgruppe, dass "die überwiegende Mehrheit der Produkte, die im kubanischen Protokoll aufgeführt sind, im Inland hergestellt werden" - obwohl auch einige importierte Produkte enthalten sind - und hob unter anderem das antivirale rekombinante Interferon Alfa 2B (IFNrec) hervor, das in China bereits erfolgreich zur Bekämpfung der Krankheit eingesetzt wurde. BioCubaFarma produziert das antivirale rekombinante Interferon Alpha 2B (IFNrec) in Kuba, sowie in einem Joint Venture seit Januar dieses Jahres auch im Werk ChangHeber in der chinesischen Provinz Jilin. Das Präparat, das China seit Ausbruch der Epidemie in Kombination mit anderen Medikamenten eingesetzt, wird zur Behandlung der durch das Coronavirus verursachten Lungenentzündung verwendet. Das Präparat, das auch gegen Virusinfektionen durch HIV, das humane Papillomavirus und Hepatitis-Typen B und C zum Einsatz kommt, wird von Fachleuten wegen seiner Fähigkeit, das Coronavirus zu bekämpfen, empfohlen. "Alle Kapazitäten" sind vorhanden, um das nationale Gesundheitssystem und sogar andere Nationen zu versorgen, so Martínez. "Wir erhalten Anfragen von einer großen Gruppe von Ländern, die uns um Angebote bitten. Wir sind in der Lage, sie zu liefern, ohne die für das Land erforderlichen Mengen zu gefährden". Eulogio Pimentel, Direktor des Zentrums für Gen- und Biotechnologie ( Centro de Ingeniería Genética y Biotecnología - CIGB), bestätigte seinerseits, dass die Einrichtung, die für die Herstellung von Interferon verantwortlich ist, über einen Lagerbestand an gefertigten Präparaten "für die Fälle verfügt, die nach unserer Einschätzung in Kuba für eine Dauer von 3 bis 6 Monaten auftreten können". Pimentel erklärte weiter, dass derzeitige Bestand der Präparate in Produktion entspräche der "Behandlung praktisch aller infizierten Fälle, die in China aufgetreten sind", einem Land, in dem bisher mehr mehr 80.000 Menschen infiziert wurden und die Zahl der Todesfälle 3.100 übersteigt. "Wir glauben, dass wir in der Lage sind, nicht nur die mögliche Nachfrage in Kuba zu befriedigen, sondern auch die Anfragen, die wir von anderen Ländern erhalten und die von Tag zu Tag zunehmen". Bisher hätten bereits 15 Länder in Lateinamerika, Europa, Afrika und Asien diese und andere kubanische Medikamente angefordert oder Interesse daran gezeigt, so Pimentel weiter. Jedenfalls gibt es derzeit nur vier Infizierte im Land: drei italienische Touristen und einen Kubaner, während Dutzende von Menschen in Quarantäne gesetzt wurden, da sie als Verdachtsfälle gelten. Kuba war eines der letzten Länder Amerikas und der Karibik, das die Präsenz der Infektion auf seinem Territorium gemeldet hat. Die Behörden des Landes warnen jedoch schon seit Tagen vor der Möglichkeit der Einreise und haben die Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen zur Bekämpfung der Krankheit verstärkt. Zu diesen Maßnahmen gehört die Überwachung von Reisenden aus den Ländern mit dem höchsten Risiko (China, Japan, Iran, Italien, Südkorea, Frankreich, Deutschland, Spanien und die Vereinigten Staaten). Sie werden während ihres Aufenthalts im Land auf Temperatur und Gesundheitszustand überwacht. Die Ankunft des Coronavirus auf der Insel hat dazu geführt, dass mehrere internationale Veranstaltungen vorerst ausgesetzt wurden. Unter ihnen wurde ein wichtiges Treffen kubanischer Emigranten in Havanna abgesagt.
Quelle: Granma (https://t1p.de/eiuv), OnCubaNews (https://t1p.de/hn90), EFE/YouTube (https://t1p.de/6nmf)
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Text: Leon Latozke
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