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Um die steigenden Coronafallzahlen vor allem bei "importierten Fällen" einzudämmen, will Kuba "alle Reisende, die im Land ankommen", medizinisch mit Nasalferon, einem im Kuba hergestellten antiviralen Interferon, behandeln.
Nasalferon wird über die Nase verabreicht (Bildquelle: Cibercuba © Trabajadores/ Osvaldo Gutiérrez)
Wie kubanische Staatsmedien am Donnerstag (7.) berichteten, sollen ab sofort "alle Reisende, die im Land ankommen", medizinisch mit Nasalferon behandelt werden. Bei dem Medikament handelt es sich um eine Version des in Kuba hergestellten Interferons alfa 2-b, das als Nasentropfen verabreicht wird und als vorbeugende Behandlung gegen COVID-19 das Verbreitung des Coronavirus auf der Insel verlangsamen sollen. Wie die kubanischen Behörden weiter mitteilen, sollen auch "die Familien" der Reisenden behandelt werden.
Ileana Morales Suárez, nationale Direktorin für Wissenschaft und technologische Innovation im Ministerium für öffentliche Gesundheit (Ministerio de Salud Pública - MINSAP), erklärte gegenüber der Wochenzeitung Tribuna de La Habana, dass das Medikament eine präventive Wirkung hat und durch die Anwendung sowohl bei denjenigen, die aus dem Ausland kommen, als auch bei denjenigen, die mit ihnen zusammenleben, dazu beitragen wird, die Pandemie in Kuba einzudämmen. Nach Angaben der Spezialistin hat sich das Präparat bereits mit 93-prozentiger Wirksamkeit in kubanischen Krankenhäusern bei medizinischem Personal bewährt, das direkt Kontakt zu Coronavirus-Patienten hat.. Morales erläuterte, Nasalferon hemme die Replikation des SARS-CoV-2-Virus und verringere die Menge der im Körper vorhandenen Viren. Zudem stärke es das Immunsystem und unterstütze Infizierte dabei, keine schweren Symptome zu entwickeln. "Es hat eine hohe Wirksamkeit und Effektivität im präventiven Umgang mit COVID-19 gezeigt", betonte die Expertin. Personen, die mit dem Reisenden zusammenleben werden, sollten bereits drei Tage vor der Ankunft der Person zu Hause mit der Anwendung der Nasentropfen beginnen, so Morales weiter: "Es gibt einige Reisende, von denen im Voraus bekannt ist, dass sie ankommen werden, und der Hausarzt weiß auch davon, und er behandelt vielleicht die Leute, die mit ihm zusammenleben, schon vorher, so dass diese Leute viel besser vorbereitet und geschützt sind, wenn dieser Reisende ankommt". Nasalferon wird in der Hauptstadt zunächst in den Gemeinden Boyeros und Diez de Octubre angewendet, bevor die Behandlung auf die übrige Provinz ausgedehnt werden soll. Den Angaben zufolge sollen in einer ersten Phase etwa 35.000 Menschen mit Nasalferon behandelt werden. Alle Einreisenden müssen sich nach Ankunft in Kuba am Flughafen einem obligatorischen PCR-Test unterziehen sowie eine Erklärung zum Gesundheitszustand abgeben. Für Reisende zu touristischen Zwecken, die eine Reservierung in einem lizenzierten Hotel oder in einer offiziellen casa particular haben, besteht anschließend die Pflicht, sich bis zum Erhalt eines negativen Testergebnisses in einem Hotel/Unterkunft aufzuhalten. Danach können sich die Reisenden frei bewegen. Für Reisende, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt nicht in einer der vorgenannten Unterkünfte vorgesehen haben, gilt die Absonderungspflicht bis zum zweiten negativen Testergebnis, wobei der zweite Test erst am fünften Tag nach Einreise gemacht werden kann. Unklar ist, ob Nasalferon auch bei Touristen angewandt werden soll. Trotz all dieser Maßnahmen steigen die Coronafallzahlen in Kuba, seit sich die Insel wieder dem internationalen Tourismus geöffnet hat und das Virus fordert immer mehr Menschenleben im Land. Nach offiziellen Angaben handelt es sich bei einem Großteil der Infizierten um so genannte "importierte Fälle", Reisenden, die sich außerhalb Kubas angesteckt haben und infiziert einreisen. Seit dem 1. Januar Tag wurde deshalb die Zahl der Reisenden aus den Vereinigten Staaten, Mexiko, Panama, den Bahamas, Haiti und der Dominikanischen Republik durch Flugstreichungen stark eingeschränkt. Zusätzlich verlangt Kuba ab dem 10. Januar von allen internationalen Reisenden einen negativen Corona-PCR-Test, der innerhalb von 72 Stunden vor der Ankunft im Herkunftsland durchgeführt wurde.
Quellen: Prensa Latina (https://t1p.de/ekz4), Tribuna de La Habana (https://t1p.de/d89l)
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Text: Leon Latozke
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