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Kubas Regierung beendete den einwöchigen Hungerstreik eines führenden Dissidenten und Anführer der Künstlerbewegung San Isidro, die gegen die staatliche Zensur künstlerischer Werke protestiert. Nach Angaben der Behörden befindet er sich in einem stabilen Zustand.
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Derr kubanische Künstler und Dissident Luis Manuel Otero Alcántara (Bildquelle: Al Jazeera © Alexandre Meneghini/Reuters)
Wie das Universitätsklinikums General Calixto Garcia in Havanna in einer am Sonntag (2.) auf der Website der staatlichen Zeitung Granma veröffentlichten Notiz mitteilte, sei Luis Manuel Otero Alcaántara am frühen Sonntag wegen "selbst auferlegtem Nahrungsentzug" in ein Krankenhaus "überwiesen" und mit einem Krankenwagen eingeliefert worden "und kann ohne Schwierigkeiten gehen." Er hatte sieben Tage ohne Nahrung und Flüssigkeit verbracht.
In der Mitteilung heißt es weiter, die körperliche Untersuchung Oteros zeige keine Anzeichen von Mangelernährung, die klinischen und biochemischen Parameter seien normal, der Patient befinde sich in einem stabilen Zustand Der Performance-Künstler war festgenommen worden, weil er gegen einen kommunistischen Parteitag protestiert hatte. Mit seinem Hungersstreik wehrte sich der 33-Jährige gegen die Festnahme und dagegen, dass die Polizei mehrere seiner Bilder beschlagnahmt und zerstört hat. Er fordeerte die Rückgabe seiner Kunst, Entschädigung, freie Meinungsäußerung und ein Ende der Polizeischikanen. Otero ist Anführer der Dissidentengruppe San Isidro, die ein paar Dutzend Künstler, Schriftsteller und Aktivisten umfasst. Seit Beginn des Hungerstreiks hatte sie um Unterstützung geworben, die in Kuba wenig Anklang fand, aber im Ausland, unter anderem von Menschenrechtsorganisationen und der US-Regierung, wahrgenommen wurde. Die kubanischen Behörden beschuldigen die Organisation Kuba politisch destabilisieren zu wollen und von den USA finanziert zu werden. Oteros Haus war tagelang von der Polizei umstellt und niemand durfte es während seines Hungerstreiks betreten. San-Isidro-Mitglieder sagten, die Staatssicherheit habe Otero aus seinem Haus abgeführt und er sei in Gewahrsam, vermutlich im Krankenhaus. Sie stellten den staatlichen Bericht in Frage und forderten mehr Informationen. "Wie ist es möglich, dass er keine Anzeichen von Unterernährung oder Dehydrierung hat, nachdem er seit mehr als 7 Tagen im Hunger- und Durststreik ist?", fragte die Gruppe via Twitter. Das US-Außenministerium hatte in einem Twitter-Post am Samstag seine Besorgnis über den Gesundheitszustand von Otero ausgedrückt und die kubanische Regierung aufgefordert, sofortige Schritte zu unternehmen, um sein Leben und seine Gesundheit zu schützen." Im November hatten Mitglieder der San-Isidro-Bewegung einen Hungerstreik gegen die Zensur und Schikanierung unabhängiger Künstler und Aktivisten durch die kubanische Regierung inszeniert. Die Polizei beendete den Hungerstreik, was zu einem seltenen Protest von etwa 300 Menschen vor dem Kulturministerium in Havanna führte. Seitdem haben die Behörden die Mitglieder der Gruppe als Agitatoren von außen bezeichnet, die mit den Vereinigten Staaten zusammenarbeiten. Die Mitglieder der Gruppe wurden wiederholt vorübergehend festgenommen und unter Hausarrest gestellt, ihre Kommunikation wurde unterbrochen.
Quelle: Granma (https://t1p.de/pvpf)
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Text: Leon Latozke
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