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Kubanische Wirtschaft weiter in der Krise: Inflation, Exporteinbruch und langsame Reformen23/7/2023
Die kubanische Wirtschaft kämpft weiter mit Inflation und langsamer Erholung. Das musste Wirtschaftsminister Gil jetzt dem Parlament des Landes berichten. Die Exporteinnahmen fallen um 50%, die Inflation erreicht 45%, doch marktorientierte Reformen stocken.
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Menschen in einer Schlange vor einem Geschäft in der Innenstadt von Havanna, 3. Oktober 2022 (Bildquelle: REUTERS © REUTERS/Alexandre Meneghini/File Photo)
Der kubanische Wirtschaftsminister Alejandro Gil gab am Samstag (21.) zu, dass die allmähliche ökonomische Erholung des Landes "noch nicht das erforderliche Tempo erreicht hat" in einem von steigender Inflation geprägten Szenario.
Gil informierte das kubanische Parlament darüber, dass das Wirtschaftswachstum des Landes in diesem Jahr bei weniger als 2% liegt und damit 8 Prozentpunkte unter dem Niveau vor der Pandemie bleibt, während die Produktion in Sektoren wie der Landwirtschaft, dem Bergbau und dem verarbeitenden Gewerbe weiter zurückbleibt, wie Wirtschaftsminister Alejandro Gil am Samstag dem Parlament erklärte. Gil führte aus, dass der Primärsektor, der die Landwirtschaft, den Bergbau und andere Grunderzeugnisse umfasst, im Vergleich zu 2019 um 34,9 % zurückgegangen sei, während das verarbeitende Gewerbe um 20 % abgenommen habe. Der dritte Sektor, der Dienstleistungen wie Tourismus, Kommunikation und Bildung umfasst, ging um 4,9 % zurück. Die Exporterlöse, so Gil, haben in diesem Jahr bisher 1,3 Mrd. $ betragen haben, 35,7 % der Erwartungen, während die Importe 4,4 Mrd. $ betrugen, was ebenfalls weit unter den Prognosen der kubanischen Regierung liegt. Die kubanische Regierung führt den Rückgang der Exporteinnahmen um mehr als 50% auf US-Sanktionen und die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie zurück. Das Land ist stark von Importen für Lebensmittel, Treibstoff und andere lebenswichtige Güter abhängig. Das langsame Tempo marktorientierter Reformen in der kommunistisch geführten Nation hat ebenfalls zu den wirtschaftlichen Herausforderungen beigetragen. Die Inflation steigt in besorgniserregendem Maße und erreicht in diesem Jahr 45%, zusätzlich zu der Steigerung um 39% im letzten Jahr. Einige Ökonomen glauben jedoch, dass die tatsächliche Inflationsrate höher sein könnte, da sie den informellen Markt, der durch Knappheit getrieben wird, nicht berücksichtigt. Trotz der Einführung von Preisbeschränkungen ist es Kuba nicht gelungen, die Inflation aufgrund geringer Produktivität und Produktion einzudämmen und die Regirung räumt ein, dass dass andere Faktoren die Preise in die Höhe treiben, wie z. B. die geringe Leistungsfähigkeit und Produktionsmenge. "Wenn es kein Angebot und keine Produktion gibt, werden wir keine wirksame Preiskontrolle erreichen", sagte Esteban Lazo Hernandez, der Präsident des kubanischen Parlaments, während einer Sitzung Anfang der Woche. Die Krise hat zu weitverbreitetem Unmut unter den Bewohnern geführt, was zu Protesten geführt und viele veranlasst hat, den Inselstaat zu verlassen. Die Regierung erkennt die Komplexität der Situation an und arbeitet daran, Lösungen zu finden, aber die Erholung der kubanischen Wirtschaft verläuft langsam und ungleichmäßig, wobei das Wachstum hauptsächlich auf nicht produktive Sektoren beschränkt ist.
Quelle: REUTERS (https://t1p.de/zwli0)
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Text: Leon Latozke
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