Kubanischer Oppositionsaktivist Fariñas zehn Stunden lang festgehalten

Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit wurde der unabhängiger Journalist und politische Dissident Guillermo Fariñas ​von Sicherheitskräften stundenlang verhaftet und verhört. 

Hvd69, Guillermo Fariñas 2014, Zuschnitt von KUBAKUNDE, CC BY-SA 3.0

.​Der kubanische Oppositionsführer und Sacharow-Preisträger Guillermo Fariñas wurde am Donnerstag fast zehn Stunden lang von den Sicherheitskräften seines Landes verhaftet und verhört.

Fariñas erzählte EFE, dass mehrere Agenten ihn nach acht Uhr morgens verhafteten, als er sein Haus in Santa Clara (Zentralkuba) verließ, um einen Blumenstrauß für José Martí, den kubanischen Nationalhelden, zu dessen Todestag zu überbringen.

"Ich bin soeben entlassen worden, vor etwa 15 Minuten", sagte Fariñas am Telefon nach sechs Uhr abends gegenüber der Nachrichtenagentur

Er erklärte, dass er sich mit zwölf Personen für die Blumenniederlegung im Parque de los Mártires vor dem Bahnhof verabredet habe.

Doch Mitglieder der Patrouille 66 der Nationalen Revolutionspolizei (Policía Nacional Revolucionaria - PNR) warteten vor seinem Haus auf ihn und brachten ihn zur Polizeistation, so der Dissident.

Fariñas sagte, dass er nach mehreren Stunden des Wartens von drei Beamten verhört wurde, die ihm erneut erklärten, dass sie ihm nicht erlauben würden, Santa Clara zu verlassen, wie sie es bereits angekündigt hatten, als er vor einigen Tagen von seiner Reise durch die Vereinigten Staaten und Europa zurückkehrte.

"Sie sagten mir, ich solle die Geduld der Revolution nicht weiter strapazieren", sagte der 60-jährige kubanische Oppositionsführer der Vereinigten Antitotalitären Front (Frente Antitotalitario Unido - Fantu).

Er fügte hinzu, dass ihm geraten wurde, sich dem Schreiben und den sozialen Netzwerken zu widmen und sogar das Land zu verlassen.

Dies ist das zweite Festnahme von Fariñas in weniger als zehn Tagen. Das letzte Verhaftung fand am Dienstag vergangener Woche statt, kurz nach der Rückkehr mit dem Flugzeug nach Havanna von einer Tournee durch Europa und die USA.

Fariñas hatte bereits Probleme mit der Staatssicherheit, als er Mitte Januar zum ersten Mal zu dieser Reise aufbrechen wollte.

Damals verweigerten ihm die kubanischen Behörden die Ausreise mit der Begründung, er sei mit kubanischen Impfstoffen gegen COVID-19 geimpft worden, die in den USA nicht anerkannt werden.

Quelle: EFE (https://t1p.de/8mlrj)