Neues aus Kuba
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Im Rahmen einer Initiative des Stadthistorikerbüros zum 500. Jahrestag der Gründung der kubanischen Hauptstadt, die im November stattfindet, wird auch der lange vergessene jüdische Friedhof im Osten Havannas wiederhergestellt.
Der erste und 109 Jahr alte jüdische Friedhof Kubas, in Guanabacoa im östlichen Teil der Hauptstadt Havanna gelegen, wird gegenwärtig einer Renovation unterzogen. Die Renovierungsarbeiten sind Teil einer Aktion des Büros des Stadthistorikers im Vorfeld des 500. Jahrestags der Gründung der kubanischen Hauptstadt, der im November begangen wird. Zusätzlich zur Wiederherstellung des Friedhofs erneuert die Stadt diverse Straßen, reinigt Denkmäler und restauriert historische Stätten. Die Wiederherstellungsbemühungen treffen Havanna in einer Zeit, da Kuba mit einer schweren Wirtschaftskrise zu kämpfen hat, die auf eine Kombination aus dem Handelsembargo der Trump-Administration und der Verringerung der venezolanischen Lieferungen von subventioniertem Erdöl zurückzuführen ist. Der Zustand des Friedhofs verschlechterte sich im Laufe der Jahre stetig, da die Jüdische Gemeinde nicht in der Lage war, die für die Renovation des ganzen Terrains nötigen 200.000 Dollar aufzubringen. Laut Angaben von David Prinstein, Vizepräsident des hebräischen Vorstandes von Kuba, haben Juden in den USA Geld für die Unterhaltskosten einiger Grabstätten beigetragen. Pilar Vega, Ingenieurin im Büro des Stadthistorikers, sagte dem lokalen Fernsehen, dass es auf dem Friedhof etwa 1.100 Grabstätten gibt. Ungefähr 50 sind renoviert worden und 150 weitere sollen noch vor Ende dieses Jahres wiederhergestellt werden. Ob der gesamte Friedhof renoviert werden, erklärte sie nicht. Während der spanischen Kolonialherrschaft, die bis 1898 dauerte, lebten nur sehr wenige Juden auf Kuba, und fast alle von ihnen waren Apostaten oder Juden von den Niederländischen Antillen. In den 1920er Jahren gab es starke Einwanderungen aus Rumänien, Litauen, Russland und Polen. Für osteuropäische Einwanderer, die auf die Aufnahme in die Vereinigten Staaten warteten, war Kuba ein beliebter Transitpunkt. Einige dieser Juden blieben in Kuba. In den 1930er Jahren wurde ein zentrales jüdisches Komitee gegründet, das alle jüdischen Gruppen vertritt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland gab es eine Einwanderungswelle aus Deutschland, so dass zwischen 1933 und 1950 ca. 20.000 Juden auf Kuba lebten. Ein unrühmliche Rolle spielt die kubanische Regierung, als sie dem deutschen Linienschiff St. Louis 1939 das Anlegen am Pier und den 900 jüdischen Emigranten an Bord die Einreise verweigerte. 1952 gab es mehr als 12.000 Juden in Kuba, 75% lebten in Havanna und der Rest in den ländlichen Provinzen. Damals machten Juden aus Mittel-, Nord- und Osteuropa etwa drei Viertel der Gemeinde aus. Kubanische Juden nahmen an einem aktiven Gemeinschaftsleben teil, und sie veröffentlichten eine Reihe von Zeitungen auf Jiddisch und Spanisch mit unterschiedlichen religiösen und politischen Orientierungen. Obwohl sich die kubanische Revolution nicht gegen Juden richtete, verließen nach den ersten Sozialreformen der kubanischen Revolution viele Mitglieder der kubanischen Oberschicht, darunter auch wohlhabende Juden, Kuba und emigrierten in die USA. Die große Mehrheit der kubanischen Juden, zusammen mit vielen ihrer nichtjüdischen Landsleute, fand Zuflucht in Miami, Florida. Die meisten der verbliebenen Juden in Kuba leben in Havanna. Das Zurückdrängen religiöser Einflüsse in den 1960er Jahren führte wie in allen Religionen auf Kuba auch zu einem Absterben des jüdischen Gemeindelebens, so dass häufig nicht einmal die notwendige Zahl der für einen Gottesdienst notwendigen Juden erreicht wurde.
Quellen: Wikipedia (http;//snip.ly/3pbqd2), WJC (https://t1p.de/m5rm), Weltexpresso (http://nip.ly/3ckztz)
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Text: Leon Latozke
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