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Kubas bedrohte Riffe: Expedition enthüllt dringende Herausforderungen und Hoffnung (+Video)3/9/2023
Die karibischen Riffe vor Kubas Südküste sind in Gefahr. Die "Bojeo a Cuba"-Expedition liefert bedrohliche Einblicke aber auch Hoffnung auf den Schutz dieser bedrohten Unterwasserwelt.
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Die MS "Oceans for Youth" der "Bojeo a Cuba"-Studie vor Cienfuegos, 31. August 2023. (Bildquelle: REUTERS © REUTERS/Alexandre Meneghini)
Das karibische Meer vor der Südküste Kubas war einst ein wahrer Unterwassergarten, ein Mosaik aus lebendigen Farben und vielfältigem Leben. Doch heute tauchen Meeresbiologen mit Unbehagen aus diesen Gewässern auf, denn der Meeresboden ist mit weißen Flecken übersät – ein erschütternder Beweis für die verheerende Korallenbleiche, die durch steigende Meerestemperaturen ausgelöst wird. Ariandy Gonzalez, eine kubanische Meeresbiologin, beschrieb sie gegenüber der Nachrichentenahgetur REUTERS als "die schlimmste Bleiche, die wir bisher gesehen haben."
Gonzalez gehört zu den 18 Wissenschaftlern und Besatzungsmitgliedern, die laufende "Bojeo a Cuba"-Studie fast zwei Monate lang mit dem Schiff MS "Oceans for Youth" Kuba umrundet haben. Ihr Ziel ist es, Hinweise zu finden, die Forschern weltweit helfen könnten, die bedrohten Riffe in Anbetracht der steigenden Wassertemperaturen, Überfischung, Verschmutzung und anderer Gefahren zu schützen. Die "Bojeo a Cuba"-Studie ist eine einzigartige Momentaufnahme des Zustands der kubanischen Riffe, Fische und Meereslebewesen und die erste ihrer Art in einem so großen Gebiet der kubanischen Gewässer. Sie wurde vor fast zwei Jahren von Dr. Fabian Pina, einem kubanischen Meeresbiologen, ins Leben gerufen und von der kubanischen Regierung sowie internationalen Partnern finanziert. Die vorläufigen Ergebnisse der Expedition lassen sowohl Hoffnung als auch Besorgnis aufkommen. Die Wassertemperaturen sind an der südlichen Zentralküste Kubas ungewöhnlich hoch und haben in diesem Jahr weltweit Rekorde gebrochen. Dies erhöht die Gefahr von Korallenbleichen, die das marine Ökosystem bedrohen. Ein weiteres Problem, dem die Wissenschaftler begegneten, war das Fehlen größerer Fischarten wie Zackenbarsche, Schnapper und Haie, selbst in Gebieten, die ansonsten gesund erschienen, wie ein kürzlich veröffentlichtes Video zeigt.
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Kubas Fischerei hat unter mangelnder Regulierung gelitten, was zu einem Rückgang vieler Arten geführt hat. Die Notwendigkeit einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Meeresressourcen wird immer drängender.
Trotz dieser Herausforderungen gab es auch ermutigende Entdeckungen. Die kubanischen Keys und Mangrovenwälder sind vergleichsweise intakt, was ein Hoffnungsschimmer inmitten der Sorgen um die Riffe ist. Diese Habitate könnten Kubas Riffen, die als einige der unberührtesten und widerstandsfähigsten der Welt gelten, in einem sich ändernden Klima einen Vorteil verschaffen. Die Expeditionsteilnehmer berichten von ungewöhnlichen Beobachtungen wie einem großen Schwarm exotisch gefärbter Drückerfische im Osten Kubas und leuchtenden Korallen am Meeresboden in der Nähe des touristischen Hotspots Varadero. Diese Momente erinnern daran, wie erstaunlich die Unterwasserwelt sein kann, und unterstreichen die Dringlichkeit des Schutzes dieser Ökosysteme. Die Expedition lieferte auch Beweise für die Widerstandsfähigkeit einiger Riffe. Im Guanahacabibes-Nationalpark im äußersten Westen Kubas wurden große, im Meer lebende Haie mithilfe von Kamerafallen fotografiert, obwohl sie in den meisten anderen Küstengebieten fehlten. Dies gibt Anlass zur Hoffnung, dass sich die Riffe erholen können. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass es noch zu früh ist, um endgültige Schlussfolgerungen aus den gesammelten Daten zu ziehen. Die Expedition "Bojeo a Cuba" zeigt jedoch bereits die dringende Notwendigkeit, die Ökosysteme der Meere zu schützen und nachhaltige Maßnahmen zur Bewahrung der Artenvielfalt zu ergreifen. Kuba und andere Länder müssen gemeinsam daran arbeiten, die Meeresressourcen zu schützen, die Fischerei nachhaltig zu regulieren und die Widerstandsfähigkeit der Riffe zu stärken. Diese Expedition zeigt, dass es immer noch Naturschätze in den Gewässern Kubas gibt, die es zu bewahren gilt, und dass die Hoffnung auf eine Erholung der Riffe trotz der aktuellen Herausforderungen besteht. Es liegt an uns, die enormen Möglichkeiten zu nutzen, die diese Ökosysteme bieten, und die Zukunft der Meere zu sichern.
Quelle: REUTERS (https://t1p.de/szvq5)
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Text: Leon Latozke
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