Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
Mit Abdala tritt der zweite in Kuba entwickelte COVID-19-Impfstoff in die finale Phase der klinischen Tests, die im Juli abgeschlossen werden soll. Die ersten Ergebnisse sollen im August veröffentlicht werden.
Abdala, Kubas zweiter Impfstoffkandidat in Phase III (Bildquelle: Milenio © AFP)
Am Donnerstag (18.) gab die kubanische Aufsichtsbehörde grünes Licht für den Start der klinischen Tests der Phase III des in Kuba hergestellten COVID-19-Impfstoffs Abdala, während das Land darum ringt, einen einheimischen Impfstoff zu erhalten, um den schlimmsten Ausbruch seit Beginn der Pandemie zu bewältigten und ins Ausland zu verkaufen.
Von den 23 möglichen Impfstoffen, die sich weltweit in der dritten und letzten Phase der Entwicklung befinden, sind zwei aus Kuba und werden wahrscheinlich die ersten sein, die komplett in Lateinamerika entwickelt werden. "Es ist ein Moment großen Stolzes für das Land", sagte Marta Ayala, stellvertretende Generaldirektorin des staatlichen Zentrums für Gentechnik und Biotechnologie (Centro de Ingeniería Genética y Biotecnología - CIGB), das den Impfstoff entwickelt hat, auf einer Pressekonferenz am Freitag. "Drei Dosen werden den Teilnehmern in zweiwöchigen Abständen verabreicht", so Ayala weite und fügte hinzu, dass das Land 20 klinische Standorte und mehr als 40 Impfzentren eingerichtet hat, um mit den Tests schnell voranzukommen. Abdala, benannt nach einem Gedicht des kubanischen Unabhängigkeitshelden Jose Martí, zielt wie Soberana 02, ein weiteres auf der Insel entwickeltes Vakzin, auf das Spike-Protein des neuartigen Coronavirus ab. Soberana 02 befindet sich bereits seit Anfang März in Phase III der klinischen Tests. Die Studie sieht vor, etwa 48.000 Freiwillige im Alter von 19 bis 80 Jahren aus den östlichen Provinzen Santiago de Cuba, Guantanamo und Granma für eine randomisierte, placebokontrollierte Studie des Impfstoffs zu rekrutieren. Sie soll im Juli abgeschlossen werden, die ersten Ergebnisse sollen im August veröffentlicht werden. Bis dahin sollen auch genügend Produktionskapazitäten vorhanden sein, "um 100 % der kubanischen Bevölkerung zu immunisieren, und von da an können wir mit der Herstellung von Impfstoffen nicht nur für Kuba, sondern auch für Länder, die bereits Interesse bekundet haben, weiterarbeiten", erklärte Antonio Vallín García, Direktor des BioCubaFarma-Labors Aica. Der karibische Inselstaat, der lange Erfahrung mit der Entwicklung und dem Export von Impfstoffen hat, ist einer der wenigen in der Region, die noch nicht mit der Impfung gegen COVID begonnen haben, da sie sich auf ihre eigenen Kandidaten verlassen. Kuba erlebt den schlimmsten Ausbruch des Coronavirus seit Beginn der Pandemie, nachdem es Ende letzten Jahres seine Grenzen geöffnet hat. Auf der Insel mit 11 Millionen Einwohnern werden täglich 600 bis 1.000 Fälle registriert, was weit über den Werten für den größten Teil des letzten Jahres liegt, obwohl die kumulative Anzahl der Fälle und Todesfälle mit 65.149 bzw. 387 (Stand 19.3.21) weit unter dem weltweiten Durchschnitt pro Kopf liegt. Die Regierung hat angekündigt, die gesamte Bevölkerung in diesem Jahr mit einem der fünf experimentellen Impfstoffe zu impfen, die in der Entwicklung sind. Kritiker argumentieren, dass jede Impfstoffentwicklung ein Glücksspiel ist und dass die Regierung bereits zugelassene Impfstoffe erwerben sollte, um mit der Immunisierung der am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu beginnen, während sie die Ergebnisse ihrer eigenen Studien abwartet.
Quelle: Cubadebate (https://t1p.de/0fhg)
Anzeige (G2)
| |
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
November 2024
|
|
|
Anzeige (G3) |