Neues aus Kuba
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Zu diesem Ergebnis kommt ein gemeinsames kubanisch-amerikanisches Wissenschaftsteam, das zum ersten Mal seit mehr als einem halben Jahrhundert zusammengearbeitet und die Auswirkungen der nachhaltigen kubanischen Landwirtschaft auf die Wasserqualität der Flüsse in Kuba zu untersucht hat.
Als Mae Kate Campbell aus Kuba zurückkam, hatte sie 15 Kilo Dreck und Wasser im Gepäck - Proben für ihre Forschungsarbeit über Wasserqualität und Erosion an der Universität von Vermont im Fachbereich Geologie. "Es war wirklich cool zu sehen, wie kubanische Wissenschaftler dieses Problem ein wenig anders angehen", sagte die Geologiestudentin an der US-amerikanischen University of Vermont zu einem Vermonter Lokalsender. Sie und ihr Professor, Paul Bierman, waren in Kuba, um die Auswirkungen der landwirtschaftlichem Methoden auf der Insel auf die Wasserqualität der kubanischen Flüsse zu untersuchen. Sie waren Teil eines 15-köpfige Forschungsteam aus sieben kubanische Wissenschaftler und Studenten und acht Wissenschaftler und Studenten aus den USA, das erste gemeinsames kubanisch-amerikanisches Wissenschaftsteam seit einem halben Jahrhundert. Als sich die Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre auflöste, musste Kuba seine Nahrungsmittelproduktion grundlegende umstellen, da die Lieferung von russischen Düngemitteln, Pestiziden, Traktoren und Öl versiegte. Vor der Gefahr einer drohenden Nahrungsmittelkrise baute die Insel schnell eine neue Form der diversifizierten Landwirtschaft wieder auf - einschließlich vieler städtischer organischer Gärten -, die weniger von importierten synthetischen Chemikalien abhängig war. In den letzten zwei Jahrzehnten entwickelte sich Kuba zu einem weltweiten Modell für eine konservierende Landwirtschaft, mit verbesserten Böden und sauberem Wasser. So geht zumindest die Mär von der kubanischen Landwirtschaft, die als Vorbild für die Welt dienen könne. Einem zentralen Punkt dieser Geschichte - den Auswirkungen der gegenwärtigen Landwirtschaft auf die Wasserqualität in den kubanischen Flüssen - widmete sich jetzt Bierman und weitere Naturwissenschaftler aus Kuba und den USA und sie stellten fest, dass trotz jahrhundertelanger Bewirtschaftung von Zuckerrohrplantagen und anderer intensiver Landwirtschaft keiner der von ihnen untersuchten Flüsse gravierende Schäden aufweist. Stattdessen maßen die Wissenschaftler in allen fünfundzwanzig auf der Insel analysierte Flüsse viel niedrigere Nährstoffkonzentrationen als im Mississippi in den USA. Und sie glauben, dass der Übergang Kubas zu einer nachhaltigen Landwirtschaft - und der reduzierte Einsatz von Düngemitteln für die Landwirtschaft - eine der Hauptursachen sein könnte. Die Amerikanisch-kubanischen Studienergebnisse wurde am 30. Januar im Artikel "¡Cuba! River Water Chemistry Reveals Rapid Chemical Weathering, the Echo of Uplift, and the Promise of More Sustainable Agriculture", in der Online-Ausgabe der Zeitschrift GSA Today, der führenden Publikation der Geological Society of America, veröffentlicht. "Viele Geschichten über den Nutzen des Umstiegs Kubas auf eine umweltfreundliche Landwirtschaft basieren auf unscharfen, wohlwollenden Beweisen", sagte Bierman. "Diese Studie liefert harte Fakten, die zeigen, dass ein entscheidender Teil dieser Geschichte wahr ist". So fanden die Wissenschaftler hohe Konzentrationen von E. coli-Bakterien im Wasser - wahrscheinlich als Folge einer großen Anzahl von Nutztieren und der intensiven Nutzung von Pferden und anderen Zugtieren in Kuba für den Transport und die Arbeit auf dem Bauernhof. Sie stellten allerdings auch viel geringere Mengen an Phosphor- und Stickstoffbelastung in kubanischen Flüssen als in den Vereinigten Staaten, wo intensive Landwirtschaft und der Einsatz chemischer Düngemittel weit verbreitet sind. Die neue Studie zeigt, dass der Gehalt an gelöstem Stickstoff in den kubanischen Flüssen etwa ein Viertel bis ein Drittel des im Mississippi festgestellten Wertes beträgt. "Die kubanischen Flusswasser liefern den Beweis, dass die Landwirtschaft die Flüsse und damit die Reservoirs und Küstenzonen nicht mit Nährstoffen überlasten muss", schreibt das 15-köpfige Forschungsteam, dem sieben kubanische Wissenschaftler und Studenten und acht Wissenschaftler und Studenten aus den USA angehörten. "Diese Forschung kann uns helfen, besser zu verstehen, wie Land und Flüsse im Zusammenhang mit nachhaltiger ökologischer Landwirtschaft zusammenwirken", so Rita Yvelice Sibello Hernández vom CEAC (Centro de Estudios Ambientales de Cienfuegos), "und sie kann ein gutes Beispiel für andere Menschen in der Karibik und auf der ganzen Welt geben".
Quelle: University of Vermont (https://t1p.de/g0xj), GSA (https://t1p.de/3w8x), WCAX (https://t1p.de/5o5n)
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Text: Leon Latozke
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