Neues aus Kuba
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Auch in Kuba nehmen digitale Informationsquellen dem Papier immer mehr Platz weg. Die Wirtschaftskrise hat ein Übriges dazu beigetragen, dass die offiziellen gedruckten Medien an Bedeutung verlieren. Symbolbild von Gino Crescoli auf Pixabay Wo es früher nur alte Zeitschriften und gelegentlich eine Zeitung gab, werden jetzt bunte Stifte, Schulhefte und Papierkleber angeboten. Der kleine Laden in der 26. Straße in der Nähe von Tulipán in Havanna wurde an einen Selbstständigen verpachtet, der anstelle der Exemplare von Granma oder Juventud Rebelde, die bis vor kurzem in dem kleinen Stand verkauft wurden, Büroartikel anbietet. Ohne Ankündigung haben sich die für die offizielle Presse bestimmten Kioske in Privatunternehmen verwandelt, die nicht mehr die Publikationen mit siegesgewissen Schlagzeilen verkaufen, die aus den kubanischen Druckereien kommen. Die Umwandlung hat die Kunden kaum überrascht, denn sie hatten bereits bemerkt, dass die Zeitungen immer später eintrafen und die Anzahl der Exemplare abnahm. In einem Land, in dem digitale Informationsquellen dem Papier immer mehr Platz wegnehmen, hat auch die Wirtschaftskrise dazu beigetragen, dass die offiziellen Medien an Bedeutung verlieren. "Früher kaufte ich die Zeitung, um sie als Toilettenpapier zu benutzen, aber vor ein paar Tagen kam ich und stellte fest, dass sie hier keine Zeitungen mehr verkaufen", so ein Rentner, der in der Nähe des Standes an der Calle 26 lebt. Auch in Centro Habana schreitet der Wandel der Kioske beschleunigt voran. Im Stadtteil Cayo Hueso "gibt es praktisch keine Kioske mehr, die Zeitungen verkaufen", beklagt eine Nachbarin an der Ecke Infanta und San Lázaro. "Diejenigen, die kein Handy haben, um die Nachrichten im Internet zu lesen, wissen gar nichts, weil man in der ganzen Gegend keine Zeitschrift oder Zeitung finden kann." "Am meisten betroffen sind die alten Männer, die Granma gekauft und weiterverkauft haben", erklärt die Frau und zeigt auf einen Kiosk in der Calle Infanta, wo die Zeitung der Kommunistischen Partei noch immer ausliegt, allerdings nur montags. "Sie haben dieses Einkommen verloren, oder sie müssen jetzt weiter gehen, um einen Ort zu finden, an dem sie die Zeitung verkaufen." Aber nicht nur die Art der Waren, die an den Ständen angeboten werden, hat sich geändert, sondern auch der subventionierte Preis der nationalen Presse ist nun dem privaten Sektor gewichen. "Ein Stift kostet 200 Pesos und ein Notizbuch 500", sagt sie. "Wenigstens werden diese Kioske für etwas genutzt, denn früher war es ein Verbrechen, sie leer zu sehen", sagt die Frau. Auf der Theke eines dieser Läden liegen Radiergummis, Rollen mit durchsichtigem Klebeband und Druckbleistifte verschiedener Modelle. Einem vorbeigehenden Kind fällt eine Schachtel mit Buntstiften ins Auge, und es fragt nach dem Preis für einen Bleistiftspitzer. "Sie kosten 50 Pesos und sind sehr gut, alles hier ist importiert und von guter Qualität", betont der Verkäufer. An der Außenseite des Standes steht noch das Wort "Presse". Quelle: The Sun TCI (https://t1p.de/3nvk6)
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Text: Leon Latozke
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