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Mehr als 98 Kubaner starben seit Januar 2021 auf illegalen Migrationsrouten in die USA, weitere 340 werden vermisst. elTOQUE dokumentiert die Tragödie und gibt ihnen ein Gesicht und eine Stimme.
Die spanischsprachige Website elTOQUE hat in einer Untersuchung Fälle von toten und vermissten Kubanern auf der illegalen Migrationsroute in die USA dokumentiert. Seit Januar 2021 sind demnach mindestens 98 Kubaner auf dieser gefährlichen Reise gestorben und weitere 340 sind verschwunden. Die meisten Opfer waren junge Menschen, die auf dem Weg in eine bessere Zukunft ihr Leben verloren haben.
Um auf diese Tragödie aufmerksam zu machen, hat elTOQUE eine unter latravesia.eltoque.com eine Website mit dem Titel "Migrar: una decisión de vida o muerte" (dt: Migration: eine Entscheidung über Leben und Tod) erstellt, die den Kubannerinnen und Kubanern, die auf diesem riskanten Weg ihr Leben ließen oder verschwanden, ein Gesicht und eine Stimme geben und die menschliche Tragödie rund um die kubanische Auswanderung, insbesondere seit 2021 und in die Vereinigten Staaten, nachzuzeichnen. Daneben hat elTOQUE eine Video-Dokumentation mit dem gleichen Titel bei YouTube veröffentlicht. ![]() ![]()
Die meisten Todesfälle ereigneten sich durch Ertrinken im Meer, da viele auf seeuntauglichen Booten die Reise in die USA antreten. Die Zusammenstellung von elTOQUE enthält kurze Angaben zu den Toten und Vermissten sowie eine Beschreibung der Umstände, unter denen diese ihre Heimat verlassen haben.
elTOQUE betont, dass einige der als vermisst gemeldeten Personen möglicherweise in einem der Länder, die für die Migrationsroute gewählt wurden, festgehalten wurden oder sich im Gewahrsam der Behörden befinden. Die Website beschreibt die schnellsten Landwege für die Kubaner und vernachlässigt dabei nicht den Seeweg, der trotz strenger Überwachung durch die Behörden in Kuba und den Vereinigten Staaten immer noch genutzt wird. Hinzu kommt eine Beschreibung der gefährlichsten Abschnitte der Routen, in denen sich die meisten Zwischenfälle mit kubanischen Migranten ereignet haben. "Es ist ein Drama, das Kuba seit langer Zeit durchlebt und das in den letzten zwei oder drei Jahren eine in der Geschichte Kubas noch nie dagewesene Zahl erreicht hat", sagte Eloy Viera Cañive, juristischer Leiter von elTOQUE und kubanischer Journalist und Rechtsanwalt. Er betont, dass die Zusammenstellung versucht, alle Menschen zu würdigen, die ihr Leben verloren haben, "in einem Prozess, der auch als erzwungene Auswanderung betrachtet werden kann; gezwungen nicht nur durch materielle Bedürfnisse, sondern auch durch die politischen Bedingungen, die die Insel Kuba in die Situation geführt haben, in der sie sich derzeit befindet" elTOQUE wurde 2014 als Projekt der Lateinamerika-Abteilung der niederländischen Nichtregierungsorganisation RNW Media gegründet und wird mittlerweile von der in Polen registrierten Fundación Colectivo Más Voces finanziert.
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Text: Leon Latozke
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