Neues aus Kuba
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Kubas aktuelle Situation ist von einer politischen und wirtschaftlichen Krise geprägt, die durch die Pandemie noch verschärft wurde. Die Zahl der Auswanderer, vor allem junger Berufstätiger, steigt stark an. Viele, die versuchen über den gefährlichen Land- oder Seeweg, in die USA zu kommen, lassen ihre Kinder zurück.
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Alexander sieht seine Mutter jeden Tag per Videoanruf. Aber es ist drei Jahre her, dass er sie das letzte Mal umarmt hat. (Bildquelle: BBC © Natalia Favre)
Ein BBC-Artikel beschäftigt sich mit dem Kubas Massenexodus und den Auswirkungen für seine Kinder. Die politische und wirtschaftliche Krise, die durch die Auswirkungen der COVID-Pandemie noch verschärft wurde, hat dazu geführt, dass viele Kubaner das Gefühl haben, dass sie keine andere Wahl haben, als ihr Heimatland zu verlassen, um im Ausland nach besseren Möglichkeiten zu suchen. Vor allem junge Berufstätige verlassen das Land in Scharen, und Hunderttausende von Kubanern sind auf dem Landweg über die Grenze zu Mexiko und auf dem Seeweg in die USA gekommen.
Die Zahl der Begegnungen von Grenzbeamten mit kubanischen Staatsangehörigen ist nach Angaben der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde von 39.000 im Jahr 2021 auf 224.000 im Jahr 2022 angestiegen. Diese Zahl ist höher als während der größten kubanischen Migrationswellen in den 1980er und 90er Jahren zusammengenommen. Da der Weg in die USA sowohl übers Meers als an Land sehr riskant ist, treffen viele der Auswanderer die schwierige Entscheidung, ihre Kinder zurückzulassen. Die Eltern hoffen, dass ihre Kinder zu ihnen nachholen können, sobald sie ihren Migrationsstatus legalisiert haben, aber das kann Jahre dauern. In der Zwischenzeit arbeiten sie, um genug zu verdienen, damit sie Geld und Geschenke schicken können, um die physische Abwesenheit zu kompensieren. Studien kubanischer Psychologen aus dem Jahr 2017 haben gezeigt, dass Kinder, die bei Onkeln und Großeltern aufwachsen, nachdem ihre Eltern das Land verlassen haben, ein höheres Maß an Wut, Trauer und Verlust von Werten der Familienidentität erleben. Die hohe Zahl der Fälle macht "dieses Problem zu einem der häufigsten Gründe für psychologische Beratung im Kleinkindbereich in Kuba", so die Forscher. Der Artikel stellt auch einige konkrete Fälle vor. Cataleya Larrinaga Guerra, 9, lebt mit ihrer jüngeren Schwester Caterine, 7, und ihren Großeltern in Los Pocitos, einem Armenviertel von Havanna. Ihr Vater verließ Kuba, als Caterine einen Monat alt war, und ihre Mutter Yanet reiste vier Jahre später in die USA, um dem Vater der Mädchen zu folgen. Seitdem leben die Eltern in Austin, Texas, und hoffen, dass ihr Antrag auf Familienzusammenführung zu ihren Gunsten entschieden wird, damit sie ihre Töchter zu sich holen können. Jeden Monat schicken die Eltern Geld aus den USA, um die Kosten für ihre Töchter in Kuba zu decken, und per Videoanruf wählen die Mädchen die Spielsachen aus, die ihre Mutter ihnen in einem Geschäft in Austin kaufen wird, um sie später nach Kuba zu schicken. Der Großvater berichtet, dass es für die Mädchen sehr schwer ist, den Verlust der Eltern zu spüren, und dass sie oft weinen und sagen, dass sie bei ihrer Mutter sein möchten. Obwohl sie von ihren Großeltern viel Liebe bekommen.
Quelle: BBC (https://t1p.de/rp8za)
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Text: Leon Latozke
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