Neues aus Kuba
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Kubas Niederlage im Halbfinale der World Baseball Classic gegen die USA könnte den Beginn einer Ära markieren. Die erstmalige Berufung von aktiven Profis der Major League Baseball in den Kader ist vielleicht ein Zeichen für eine mögliche Veränderung in den Beziehungen des Landes zu ehemaligen Landsleuten sein.
Kubas Manager Armando Johnson während des 14:2-Halbfinalsiegs der USA vor einer kubanische Flagge mit der Aufschrift "Patria y Vida" (Bildquelle: Los Angeles Times © Eric Espada / Getty Images)
Das kubanische Baseball-Nationalteam hat im Halbfinale der World Baseball Classic gegen die USA verloren, was eine große Enttäuschung für die kubanischen Fans bedeutete, die sich in ganz Kuba versammelten, um das Spiel zu verfolgen. Obwohl die Niederlage eine schlechte Nachricht war, könnte sie den Beginn einer neuen Ära markieren, in der Kubas Baseball-Verband offen für den Einsatz von Auslandsprofis ist.
Vor der Begegnung kam es in Miami zu Protesten gegen die kubanische Regierung und während des Süeils liefen drei Aktivisten mit einem Schild über das Spielfeld, auf dem stand: "Freiheit für die kubanischen Gefangenen, die am 11. Juli verhaftet wurden". Auf Kuba jedoch versammelt das ganze Land hinter der Mannschaft und fieberte vor den Fernsehgeräten mit. Der Einzug der Mannschaft ins Halbfinale, erstmals wieder seit 2006, hat die Leidenschaft von Millionen Fans neu entfacht und für einen Moment schienen nicht nur die wirtschaftliche, sondern auch die sportliche Krise vergessen. Während des Spiels selbst fügte das mit All-Stars besetzte US-Team den Kubanern eine deutliche Niederlage von 14:2 zu. Besonders bemerkenswert ist jedoch, dass Kubas Baseball-Verband erstmals aktive Profis der nordamerikanischen Profiliga Major League Baseball (MLB) in den Kader eines internationalen Turniers berufen hat, darunter Spieler der Chicago White Sox, Luis Robert Jr. und Yoan Moncada, sowie einige Spieler der Minor League und im Ausland spielende kubanische Profis. Nur acht der 30 Nominierten waren in der heimischen Liga aktiv. In den USA tätige Spieler zu berufen, war wegen der US-Blockadepolitik jahrzehntelang nahezu unmöglich. Kubaner mussten ihren Wohnsitz in einem Drittland annehmen und alle Brücken nach Kuba abbrechen, um in einem Klub in den USA angestellt zu werden. Eine Einigung zwischen dem kubanischen Verband und der MLB, die Spielern erlaubt hätte, legal in den USA zu spielen, wurde von Donald Trump 2019 zunichte gemacht. Die neue US-Regierung erteilte Kubas Verband jedoch eine Sondergenehmigung, Spieler aus den eigenen Profiligen für die WBC zu berufen. Die Auswahl der Spieler wurde jedoch stark eingeschränkt, da Kubas Verband erklärte, niemanden zu berufen, der während eines internationalen Wettbewerbs "desertiert" ist. Auch sollten nur Spieler ausgewählt werden, die "eine positive Einstellung zu unserem Baseball und unserem Land bewahrt haben", so Verbandspräsident Juan Reynaldo Pérez. Spieler, die sich öffentlich kritisch über die kubanische Regierung äußern, wurden nicht berufen. Aroldis Chapman, ein siebenmaliger Allstar und MLB-Meister von 2016, lehnte es beispielsweise ab, für Kuba zu spielen, genauso wie Aledmys Díaz, der erklärte, erst dann für Kuba zu spielen, "wenn es allen erlaubt ist". Trotz der Niederlage gegen die USA sehen Optimisten in der erstmaligen Bildung eines gemeinsamen Teams aus in den USA und in Kuba aktiven Profis ein Zeichen für eine mögliche Veränderung in den Beziehungen des Landes zu ehemaligen Landsleuten, die im Ausland leben und in der MLB spielen. Die Niederlage im Halbfinale könnte dennoch den Beginn einer Ära darstellen, in der Kubas Verband offener gegenüber der Einbeziehung von im Ausland lebenden Profis ist.
Quelle: Los Angeles Times (https://t1p.de/htd1k)
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Text: Leon Latozke
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