Neues aus Kuba
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Während sich die Staats- und Regierungschefs in Dubai zum COP28-Gipfel treffen, schädigt der Klimawandel Kubas bereits angeschlagene Wirtschaft: Wirbelstürme gefährden die Tabakernte, steigende Meerestemperaturen beeinträchtigen die Hummerproduktion und bedrohen die Trinkwasserversorgung. Während sich die Staats- und Regierungschefs zu den COP28-Klimagesprächen in Dubai treffen, spüren viele Länder bereits die Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Wirtschaft. Kuba wird nicht nur von Wirbelstürmen heimgesucht, die mit dem Anstieg der Meerestemperaturen immer häufiger und stärker werden, sondern langfristige Störungen haben bereits ernste Folgen für zwei wichtige Wirtschaftszweige der Insel: Die Tabakerzeugung und der Hummerfang für den Export. Bei Tabacuba, der kubanischen Unternehmensgruppe für Tabakwaren und einem wichtigen Zentrum des kubanischen Tabakanbaus, sind 3.500 Arbeiter*innen damit beschäftigt, die Blätter anzubauen, die für die legendären kubanischen Zigarren verwendet werden. Doch die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Wirbelstürmen bedrohen die empfindlichen Gewächshäuser, die für den Anbau unerlässlich sind. Ingenieur und Agronom Hector Ortega warnt: "Sobald der Wind Geschwindigkeiten von 60 km/h erreicht, müssen wir die Gewächshäuser vollständig demontieren, um ihre Zerstörung zu verhindern." Die Auswirkungen auf die Ernte sind beträchtlich, wie Züchterin Lisneidi Álvarez erklärt: "Die ständigen Verzögerungen führen zu Ernteausfällen. Wir können erst ab April ernten, was zu geringeren Erträgen, erhöhtem Schädlingsbefall und Krankheiten führt. Das Ergebnis: Wir werden dieses Jahr weniger Tabak ernten als prognostiziert." Der Tabakanbau steht nicht allein vor Herausforderungen. Bei La Coloma, einem staatlichen Unternehmen, das auf den Fang von Krustentieren spezialisiert ist, führen die steigenden Meerestemperaturen dazu, dass diese Tiere in tiefere Gewässer wandern. Jordan Nogueira, stellvertretender Direktor von La Coloma, erklärt das Problem: "Wir haben weder die Ressourcen, um 16.000 Unterwasserkäfige weiter aufs Meer hinaus zu verlegen noch neue zu erwerben. Die Materialien für die Käfige werden dringend für den Hausbau benötigt, sind aber aufgrund der wirtschaftlichen Lage schwer zu importieren." Die Auswirkungen sind unmittelbar spürbar: Das Unternehmen verfehlte sein Ziel, 2.000 Tonnen Hummer zu fangen, und konnte nur 800 Tonnen einfahren. Nogueira betont: "Dies beeinträchtigt das Larvenstadium der Hummer, das im kühleren Wasser um Oktober und November herum stattfindet. Hier finden die Hummer optimale Bedingungen für ihre Fortpflanzung vor." Die Herausforderungen Kubas gehen jedoch weit über den Tabakanbau und die Fischerei hinaus. Orlando Ruiz Santos, Umweltberater der Regierung, warnt vor den Auswirkungen des steigenden Meeresspiegels: "Kuba sieht sich einem dauerhaften Anstieg des Meeresspiegels gegenüber, der bis 2050 voraussichtlich um 29 cm steigen wird. Dies führt nicht nur zum Verlust von Hunderten von Quadratkilometern Land, sondern erhöht auch den Salzgehalt in den Süßwasservorräten, was den Zugang der Bevölkerung zu Trinkwasser gefährdet." Die kubanische Regierung kämpft mit begrenzten Ressourcen, um groß angelegte Umweltmaßnahmen durchzuführen, während die sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels das Land bereits beeinträchtigen. Die Zukunft Kubas hängt stark von der Bewältigung dieser Klima-Herausforderungen ab, die nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Lebensgrundlagen der Bevölkerung bedrohen.
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Text: Leon Latozke
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