Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
Die COVID-Pandemie und die US-Restriktionen haben einen "perfekten Sturm" gegen die Menschenrechte auf der Insel ausgelöst, so der Autor.
Leonardo de la Caridad Padura Fuentes, kubanischer Schriftsteller, Journalist und Drehbuchautor (Bildquelle: El Universal © Francisco Guasco / EFE)
"Wenn die Menschen in einem Land die Hoffnung verlieren, befindet sich dieses Land in einer sehr schweren Krise. Wenn sie auf die Straße gehen, weil die Unzufriedenheit Freiheit einschließt und das Recht, frei zu denken, ist das viel ernster, und ich glaube, dass dies in den letzten Monaten in Kuba geschehen ist", sagte der kubanische Schriftseller nach der Vorstellung seines neuen Romans "Como polvo en el viento" (Wie Staub im Wind) auf der 35. Internationalen Buchmesse (FIL) im mexikanischen Guadalajara.
Für den renommierten Autor erlebt Kuba einen "perfekten Sturm" gegen die Grundrechte, verursacht durch die COVID-19-Pandemie und einige Regierungsentscheidungen. "Durch die Pandemie, die restriktiven Maßnahmen von Trump und die traditionelle wirtschaftliche Ineffizienz Kubas ist in Kuba ein perfekter Sturm entstanden, der zu einer fast verzweifelten Situation für einen Teil der Bevölkerung geführt hat". Diese Faktoren sowie die Währungsreform, die für eine hohen Inflation in Kuba sorgte, führten zu einem sozialen Ausbruch, der sich in den Demonstrationen im Juli und im November manifestierte, sagte der Schriftsteller zur spanischen Nachrichtenagentur EFE. "Bevor es so weit kam, hätten Änderungen vorgenommen werden müssen. Ich weiß nicht, ob das jetzt der Fall ist oder ob es früher hätte sein sollen oder ob es in Zukunft der Fall sein wird, aber die kubanische Gesellschaft braucht sehr wichtige strukturelle Veränderungen, damit die Menschen besser leben können", sagte er. Padura ist der Meinung, dass die Kubaner aufgrund des mangelnden wirtschaftlichen Wohlstands und der Unmöglichkeit, frei zu denken und sich auszudrücken, die Hoffnung und die Erwartungen verloren haben und Kuba so in eine "schwere Krise" geraten sei. Sein neuer Roman beschäftigt sich mit Themen wie Exil und Diaspora. "Viele Kubaner, selbst wenn sie Kuba verlassen, leben irgendwie weiter in Kuba, und das ist ein universelles Verhalten", sagte er. "Diese Hassliebe existiert, und wenn sie sich mit der Politik vermischt, wird sie noch viel trüber und trübt alle Beziehungen der Menschen untereinander und mit den Orten, zu denen sie gehören", fügte er hinzu. Padura sieht im Exil eines der großen Dramen der Kubaner. "Es gibt politische, wirtschaftliche und familiäre Gründe, alles mögliche Rechtfertigungen für die Entscheidung, in Kuba zu bleiben oder Kuba zu verlassen, aber es war eines der großen Dramen meiner Generation, ein Drama, das sich leider weiterhin in Kuba abspielt", räumte er ein.
Quelle: EFE (https://t1p.de/23qv)
Anzeige (G2)
| |
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
Oktober 2024
|
|
|
Anzeige (G3) |