Leonardo Padura verlässt Kuba nicht, auch wenn seine Bücher die Insel nicht erreichen (+ Video)

"Meine Bücher werden seit vielen Jahren von einem spanischen Verlag veröffentlicht, der sie in der ganzen Welt vertreibt, und meine Bücher sind in den Buchhandlungen aller Länder zu finden, nur nicht in Kuba", sagte Padura in einem Interview mit Euronews.

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Auf einer Terrasse mit Blick auf das historische Zentrum von Havanna spricht der kubanische Schriftsteller Leonardo Padura mit Euronews über seinen neuesten Roman "Personas decentes", der bei Tusquets erschienen ist. Sein Roman ist in den örtlichen Buchhandlungen nicht erhältlich, und die kubanischen Medien erwähnen ihn nicht, obwohl Padura als der meistgelesene lebende kubanische Schriftsteller innerhalb und außerhalb der Insel gilt. Der 67-jährige Autor kehrt nach monatelanger Abwesenheit, in der sein neues Buch international bekannt machte, nach Kuba zurück.

"Meine Bücher werden seit vielen Jahren von einem spanischen Verlag veröffentlicht, der sie in der ganzen Welt vertreibt, und meine Bücher sind in den Buchhandlungen aller Länder zu finden, in Mexiko, Spanien, Argentinien, überall, außer in kubanischen Buchläden. Und das ist Teil dessen, was ich einen Prozess der Unsichtbarmachung meiner Figur hier in Kuba genannt habe. Die kubanischen Leser sind bereits daran gewöhnt, nach Alternativen zu suchen, und diese Praxis spiegelt sich nicht nur in der Literatur wider, sondern in allen Bereichen des Lebens. Die Menschen in Kuba suchen nach Alternativen, und eine dieser Alternativen ist, dass dieser Roman in Spanien am 31. August veröffentlicht wurde und am 1. September bereits eine Raubkopie auf kubanischen Websites im Umlauf war", sagt der kubanische Schriftsteller Leonardo Padura.

Trotz der vielen Schwierigkeiten auf der Insel sagt Padura, dass sein Leben nur in Kuba einen Sinn hat und betont sein starkes Gefühl der Zugehörigkeit zu Havanna, seinem Wohnort und insbesondere zu seinem Viertel Mantilla.

"Entwurzelung ist für jeden schrecklich, aber für den Schriftsteller ist es fatal, denn der Schriftsteller wird entwurzelt, weil seine Wurzeln freigelegt werden, und der Schriftsteller muss in einem Gebiet Wurzeln schlagen, um sich ernähren zu können. Man könnte meinen, dass ich in einem anderen Teil der Welt ein materiell weniger kompliziertes Leben führen könnte, aber ich bin mir sicher, dass ich kein so vollständiges geistiges Leben haben werde wie das in Kuba", schließt Padura.
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Paduras neuer Roman spielt mit parallelen Geschichten. Eine von ihnen erzählt, wie Havanna 2016 durch den Besuch von Barack Obama oder das Konzert der Rolling Stones aufgerüttelt wurde, Padura sagt: "Es war wie eine Klammer", ein Jahr später machte Donald Trump alles rückgängig. "Personas decentes" ist im Semptember in Spanisch erschienen und wird im Jahr 2023 in Übersetzung veröffentlicht.

Quelle: Euronews (https://t1p.de/59unh). Euronews wird ganz oder teilweise von der Europäischen Union finanziert.