Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
Leonardo Padura 2017 (Abb. Fronteiras do Pensamento, Leonardo Padura no Fronteiras do Pensamento São Paulo 2017 (35948253614), Zuschnitt KUBAKUNDE, CC BY-SA 2.0) Der kubanische Schriftsteller Leonardo Padura analysiert in seiner Kolumne für El País die Massenmigration aus Kuba, das in zwei Jahren eine halbe Million seiner Bürger verloren hat. Der kubanische Schriftsteller Leonardo Padura hat in seiner regelmäßigen Kolumne in der spanischen Tageszeitung El País einen Text veröffentlicht, in dem er sich mit der Migrationskrise beschäftigt, die dazu geführt hat, dass die Insel in den letzten zwei Jahren mehr als eine halbe Million ihrer Bürger verloren hat. "Heute erleben wir, wie ein Land ausblutet, ein Land, aus dem nicht nur junge Menschen auf der Suche nach einer weniger ungewissen Zukunft weggehen, sondern auch Menschen wie meine alten Freunde, auf der Suche nach einer Zukunft, die zweifellos sehr ungewiss ist, in der sie Sehnsucht leiden und Verlust empfinden werden, in der sie aber wenigstens die Nähe ihrer Lieben haben werden und mit ihnen unter anderem vielleicht eine Erleichterung von so viel historischem Überdruss", schreibt er in seiner Kolumne. Padura beginnt mit der Geschichte von drei seiner Freunde aus Mantilla, dem Viertel von Havanna, in dem er lebt, die beschlossen haben, auszuwandern und zu ihren Familien zu ziehen. "Warum gehen so viele von ihnen, warum gehen Menschen wie sie, die bereits im Seniorenklub aktiv sind und in ihren Zielländern kaum eine Chance haben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen?" fragt er sich und fügt hinzu: "Sie gehen, weil ihre Gefühle es verlangen, aber auch, weil sie müde sind. Eine schwere historische Müdigkeit, die sich in einer Gegenwart verkörpert, die nicht der Zukunft ähnelt, die uns versprochen wurde und die wir nach Jahren der Arbeit und der Opfer verdient haben". Für Paduro schient die aktuelle Migrationswelle, der sich seine Freunde angeschlossen haben, "die größte in unserer nationalen Geschichte zu sein" und erklärt: "Sie spiegelt zweifellos die Unzufriedenheit so vieler Menschen wider, die lieber in der Ferne leben und alle Dramen des Exils erleben, als in ihrem eigenen Land zu bleiben und auf die strahlende Zukunft zu warten, die nie kommt, die nie aufleuchtet." Nach Angaben der Zoll- und Grenzschutzbehörde der Vereinigten Staaten (US Bureau of Customs and Border Protection) wurden im Jahr 2023 mehr als 153.000 Kubaner irregulär ins Land gelassen und weitere 67.000 kamen dank des Humanitarian Parole-Programms ins Land. In zwei Jahren kamen mindestens 533.000 Migranten aus Kuba in die Vereinigten Staaten. Diese Zahlen entsprechen mehr als 4 Prozent der Bevölkerung der Insel. Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) hat vor kurzem seinen Bericht für das Jahr 2023 veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass 335.151 Kubaner Kuba auf der Suche nach internationalem Schutz verlassen haben. Quellen: El Pais (https://t1p.de/r49bi), Martinoticias (https://t1p.de/zvna7)
Anzeige (G2)
| |
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
Januar 2025
|
Anzeige (G3) |