Ukraine-Krieg: Lufraumsperrungen kosten Kuba die letzten Touristen

Die Schließung des europäischen und kanadischen Luftraums für russische Flugzeuge hat fatale Auswirkungen auf die Tourismusbranche in Kuba. 

Aeroflot setzt Flüge nach Lateinamerika und in die Karibik aus. (Bildquelle: Havanna Times © d-cuba.com)

Die Luftraumsperrungen für russischen Flugzeug als Reaktion auf den Angriff Russland auf die Ukraine hat auch Auwirkungen für Kuba. Die Insel bleibt vorerst ohne russische Touristen, ihren einzigen wachsenden Markt in den letzten Jahren. Wie der Verband der Reiseveranstalter Russlands (Ator) am Montag mitteilte, haben die Beschränkungen dazu geführt, dass der Verkauf von Reisen nach Lateinamerika und in die Karibik eingestellt wurde.

Brüssel hatte am Sonntag im Rahmen der Sanktionen gegen Moskau beschlossen, dass alle Flugzeuge, die sich in russischem Besitz befinden, in Russland registriert oder von dort aus kontrolliert werden, nicht über die EU fliegen dürfen.

"In den Reservierungssystemen der Reiseveranstalter sind ab dem 28. Februar keine Reisen in die Dominikanische Republik, nach Mexiko, Kuba und Venezuela mehr verfügbar", heißt es in der Erklärung, die von der Agentur Sputnik veröffentlicht wurde.

Neben der EU hat auch Kanada seinen Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt, ein "unüberwindbares Hindernis für transatlantische Flüge russischer Fluggesellschaften, auch in offene Länder", so die Erklärung weiter.

Eine der wichtigsten Fluggesellschaften, die Kuba anfliegen, Aeroflot, hat deshalb seit Montag alle Flüge nach Kuba eingestellt,  

"Die Transatlantikflüge von Aeroflot ab Moskau und zurück zu den folgenden Zielen wurden gestrichen: Mexiko (Cancun), Vereinigte Staaten (Los Angeles, Miami, New York und Washington), Kuba (Havanna und Varadero), Dominikanische Republik (Punta Cana)", heißt es in der Erklärung.

In den Aeroflot-Büros in der kubanische Hauptsadt teilten mit, dass man keine Anweisungen von der "Zentrale" habe und dass zumindest bis zum 6. März keine Linienflüge stattfinden. Alle russischen Touristen müssen sich beim Konsulat ihres Landes registrieren lassen.

Der Anteil russischer Touristen in Kuba in den letzten Jahren deutlich zugenommen und ist mittlerweile der am schnellsten wachsende Markt der Insel. Im Jahr 2019 kamen 178.000 Touristen aus Russland auf die Insel. Im Jahr 2020 sank die Zahl im ZUge der Pandemie auf 63.562, sietg aber im Jahr 2021 wieder auf 121.949, angesichts der katastrophalen globalen Zahlen für den kubanischen Tourismus während der Pandemie ein relativ gutes Ergebnis.

Quelle: Havanna Times (https://t1p.de/84w7)