Neues aus Kuba
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Im Zuge der jüngst begonnenen Verhandlungen zwischen Havanna und Washington über die gegenseitige Zahlung von Entschädigungen für die Zeit des Kalten Krieges melden nun auch die Erben bekannter Mafia-Größen Ansprüche an. Wie kubanische und lateinamerikanische Medien berichten, beanspruchen die Erben des Mafia-Paten Meyer Lansky die Rückgabe des Hotels Riviera in Havannas Stadtteil Vedado oder dessen Marktwert in Cash. "Das Hotel wurde meinem Großvater unter Zwang enteignet", ließ Gary Rapoport, 60-jähriger Enkel Meyer Lanskys die Tageszeitung Tampa Tribune wissen. "Kuba schuldet meiner Familie Geld" fügte der US-Amerikaner hinzu, der seinen Wohnsitz in Tampa im US-Bundesstaat Florida hat. Das Hotel Riviera, das im Jahr 1950 für rund 8 Millionen US-Dollar am Malecón von Havanna errichtet wurde, befindet sich heute in Staatsbesitz. Rapaport habe sich an Rechtsanwälte in Miami gewandt, die sich auf Ansprüche enteigneter Imobilienbesitzer auf Kuba spezialisiert hätten, berichtet das Blatt. Es bestünden bereits Kontakte mit einem Unterhändler aus Kuba. Von offizieller kubanischer Seite gibt es keinerlei Stellungnahme dazu. Der aus Russland stammende Meyer Lansky gehörte zu den mächtigsten Mafia-Bossen, die zu Zeiten Batistas in die Glückspielbranche Kubas investierten. So lies Meyer Lansky 1955 die große Vorhalle des Hotel Nacional renovieren und in ein luxuriöses Casino umwandeln, wo sich bis zur Revolution Glücksspieler und Mafiosi die Klinke in die Hand gaben. Der 1983 in Miami verstorbene Lansky stand in engem Kontakt zu dem italienischen Mafia-Boss Lucky Luciano. Ein Treffen der beiden mit andere Mafia-Größen unter dem Deckmnatel eines Frank-Sinatra-Konzerts im Hotel Nacional hat Francis Ford Copola im 2. Teil seines Mafia-Epos "Der Pate" verewigt. Nach Ansicht von Historikern nutzte die Mafia ihre Immobilien auf Kuba zur Geldwäsche, da sie mit illegalen Einnahmen gebaut wurden. Meyer Lansky galt als einer der Finanzexperten der Mafia und war mutmaßlich für Geldwäsche-Geschäfte zuständig, wurde in den USA jedoch nie rechtskräftig verurteilt. Tampa Tribune / Cubadebate / La Vanguardia / Cibercuba
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Text: Leon Latozke
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