Neues aus Kuba
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"Geschichte ist Geschichte und sie ist wichtig, ( ...), aber viel wichtiger als die Vergangenheit ist die Gegenwart ", sagt der Musiker in seinem Schreiben an "Bruder Fidel".
"In Deinem Schreiben 'Bruder Obama' hast Du nur über die Vergangenheit gesprochen, und das ist logisch, dann das bist Du, Vergangenheit, und jeden Tag wirst Du's mehr sein. Das ist nichts Persönliches, das ist das Leben ", fährt er fort. "Ich ziehe es vor, über die Gegenwart und die Zukunft zu sprechen, aber wenn Du schon von Krieg und Toten sprichst, lass' mich Dich zuerst an etwas erinnern. Die Toten sind Menschen, die ihr Leben verloren haben, egal auf welcher Seite sie waren, und Du hast auch Kubaner getötet " schreibt Manolín. "Ich weiß, für Dich sind nur die Kubaner, die Dich unterstützen, die anderen sind Müll. Aber das ist dein Problem und dein Wahnsinn, wir wissen sehr gut, dass wir alle Kubaner sind. Die, die für Dich sind und die, die gegen Dich sind; die, die im Kampf mit Dir starben und die, die im Kampf gegen Dich starben. Wir alle sind Kubaner; die, die so denken wie Du und die, dies nicht tun; die, die in Kuba leben, und die, die nicht dort leben; die, die durch die Amerikaner starben und auch die, die durch Dich starben" fügt er hinzu. "Und im Namen all jener Kubaner, die gestorben sind, im Namen ausnahmslos aller, wir wollen Frieden, wir wollen Aussöhnung und gute Beziehungen zu unseren Nachbarn im Norden", ist sich der Musiker sicher. "Wir Kubaner waren schon immer patriotisch; aber das ist weder für Dich, noch gegen dich. Wir sind sehr patriotisch, seit den Mambises, und schon davor (...). Du hast den Patriotismus nicht erfunden", schreibt er "Fidel, Du sprachst von der Geschichte, aber vor allem von dem Teil der Geschichte, der uns trennt, von Kriegen und Konflikten, Dinge, die geschehen sind, das stimmt, aber nochmal: Dinge, die uns trennten (...). Obama dagegen sprach mehr über den Teil der Geschichte, der uns vor allem vereint. Obama sprach über die Gegenwart und die Zukunft. Und das ist klar, denn jeder spricht über das, was er repräsentiert und das ist Obama, Gegenwart und Zukunft", so Manolín weiter. "Fidel, das wichtigste, was wir glauben oder sind, das allerwichtigste ist das Leben, und das Leben geht weiter. Dein Schreiben hat uns nicht überrascht, Du brauchst Krieg und Konfrontation mit den USA um einen Lebenssinn zu haben" wirft er Castro vor. "Dein Kuba wird niemals ein glückliches Kuba sein, weil in Dein Kuba nicht alle Kubaner passen, weil Dein Kuba diskriminiert, deshalb brauchen wir ein anderes Kuba, ein Kuba der Versöhnung, ein Kuba für alle. Dieses Kuba wird viel besser sein (...), es wird sich unseren Nachbarn im Norden vertragen und sich ohne Blockade mit ihnen austauschen ", sagt er. Manolín fordert ein "Kuba, wo die Menschenrechte geachtet werden, ein Kuba, wo die Frauen und Männer aus unserem Volk, die anders denken, nicht inhaftiert, geschlagen, verbannt oder diskriminiert sondern dafür respektiert werden", ein Kuba, in dem "die Macht an das Volk zurückgegeben wird, wo das Volk frei seine Regierung wählt und seine Bestimmung und diese nicht von irgendwelchen 'Erleuchteten' auferlegt bekommt." "Und diese Sache, dass Kuba keine Geschenke brauche, das bedeutet wohl, dass Du und die Famlie nicht auf Geschenke angewiesen sind, denn ihr besitzt ein Leben lang ein ganzes Land", schreibt Manolín. "Frag' doch einmal die Millionen Kubaner, die in Elend leben, was die dazu sagen. Geh' doch mal an den Flughafen von Miami und schau Dir an, wie Kubaner absolut alles aus Miama zu ihren Familien schleppen, die nichts haben." "Fidel, entspanne Dich und beleidige uns nicht weiter, nicht nur Du liebst Kuba, wir alle lieben Kuba" schließt Manolin. "Du hast nicht das Exklusivrecht Kuba zu lieben, kriege das in Deinen Kopf". Manolin, der seit 2001 in Miami lebt, sich zur Zeit aber in Kuba befindet, gilt als einer der kontroversesten und populärsten Salsamusiker Kubas.
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Text: Leon Latozke
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