Neues aus Kuba
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Über eine amerikanische Journalistin, zu der er eine Liebesbeziehung unterhielt, pflegte Fidel Castro während des kalten Kriegs einen "back channel" zur US-Regierung. Kennedy gegenüber stellte er weitreichende Zugeständnisse in Aussicht - bis zum Abzug der sowjetische Truppen aus Kuba.
![]() Fidel Castro bemühte sich während des kalten Krieges Mitte 1964 um geheime Kontakte zur US-Regierung. Mittlerin des "back channels", der verdeckten, aber sehr vertrauensbildenden und auf höchstmöglicher Ebene autorisierten Verbindung, war die amerikanischen Journalistin Lisa Howard, mit der Castro auch eine Liebesbeziehung unterhielt. Das geht aus kürzlich vom National Security Archive veröffentlichen Regierungsdokumenten und persönlichen Papieren Howards hervor, darunter auch der Entwurf eines Briefs Howards an Fidel Castro, der mit den Worten "My dearest Fidel" beginnt. ![]() Howard traf Fidel Castro zum ersten Mal, als sie ihn im April 1963 zu einem Interview mit ABC News überredete, wenige Monate nach der Raketenkrise. Aus Howards Trip nach Havanna entwickelte sich eine tiefe Verbindung zum kubanischen Regierungschef, die bis zu ihrem Tod 1965 anhielt. Howard war zentrale Vermittlerin zwischen Castro und der Kennedy-Administration und machte ihr Haus in New York City zum Zentrum für geheime diplomatische Kommunikation zwischen Washington und Havanna. Nach Kennedys Ermordung arbeiteten sie und Castro daran, den Dialog, wiederzubeleben und einen inoffiziellen Kanal zum Weißen Haus von Johnson aufzubauen, der später vom CIA gekappt wurde. Nachdem die CIA "beunruhigende" Geheimdienstberichte erhalten hatte, dass Fidel Castro damit drohe, US-Aufklärungsflugzeuge abzuschießen als Vergeltung für die Beschlagnahme von vier kubanischen Fischerbooten durch die Küstenwache, reiste Howard heimlich nach Kuba. Sie kehrte mit seiner Versicherung zurück, dass "unseren Flugzeugen nichts passieren wird, und dass wir ihm keine Warnungen schicken müssen" - eine Botschaft, die von UN-Botschafter Adlai Stevenson direkt an Präsident Johnson weitergeleitet wurde. Howard hat damit möglicherweise den Lauf der Geschichte zum Besseren beeinflusst. Howard war Demokratin und Antikommunistin und warf Castro in ihren Gesprächen Polizeistaatmethoden vor. Sie erklärte Kennedy, eine Allianz mit den Kommunisten sei unsicher, Castro sei aber bereit "alles zu diskutieren, den Rückzug der Sowjet-Truppen, ein Ende des Revolutionsexports", falls Kennedy das Embargo aufhebe.
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Text: Leon Latozke
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