Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
Wegen des akuten Kraftstoffmangels sollen in Kuba wieder Zugtiere in Landwirtschaft und Transportwesen zum Einsatz kommen. Die "Zugkraft von Tieren" ist derzeit auf der Karibikinsel in aller Munde.
Die kubanischen Behörden haben diese Woche erklärt, die Verwendung von Pferden, Ochsen und anderen Tieren für den Transport und in der Landwirtschaft zu fördern, da der Kraftstoffmangel eine schwere Energiekrise im Land verursacht habe. Der Begriff "tracción animal" (dt. "Tiertraktion", Zugkraft von Tieren) ist derzeit auf Kuba sowohl in den Äußerungen der Führungsriege als auch in der offiziellen Presse allgegenwärtig, um - insbesondere in ländlichen Gebieten - das Bewusstsein für die Notwendigkeit zu schärfen, in einer für das Land heiklen Zeit Kraftstoff zu sparen. José Ramón Machado Ventura, Nummer zwei der Kommunistischen Partei Kubas und rechte Hand des ehemaligen Präsidenten und Parteichefs Raúl Castro, "verteidigte die unvermeidliche Variante der Tiertraktion", um die landwirtschaftliche Produktion zu gewährleisten und die Auswirkungen des Energiedefizits zu mildern, berichtete die Staatszeitung Granma am Donnerstag (19.). Der 88-jährige einflussreiche Politiker, der die Provinz Cienfuegos besuchte, bezog sich dabei insbesondere auf die Verwendung von Ochsen und Pferden - mit ihren jeweiligen "Karren" - für den Transport von Arbeitern und Produkte lokaler landwirtschaftlicher Unternehmen. Auch sollen Düngemittel sparsamer eingesetzt werden, um Ressourcen zu schonen. Der Präsident Kubas, Miguel Diaz-Canel, machte seinerseits einen Feldbesuch in der östlichen Provinz Granma, wo er "positive Erfahrungen wie den Einsatz von Tiertraktion bei verschiedenen Aktivitäten" lobend erwähnte, wie die staatlichen Agentur ACN berichtete. Julio Garcia Perez, Präsident der Zuckerbehörde Azcuba, bestätigte auf der staatlichen Website Presidencia, dass "Maßnahmen ergriffen wurden, wie die Einbeziehung von etwa viertausend Ochsenkarren" beim Zuckerrohranbau bewerkstelligt werde. Kuba befindet sich derzeit in einer möglicherweise schwersten Energiekrise seit den 90er Jahren, da die Diesellieferungen aus Venezuela teilweise unterbrochen wurden, was die kubanische Regierung auf die Intensivierung des US-Embargos und die Beschränkungen der Regierung von Donald Trump für venezolanisches Öl zurückführt. Das letzte Öltanker erreichte vor einer Woche die Insel, die nächste Öllieferung wird erst im Oktober erwartet, was zu Einschränkungen der Transport- und Industrieaktivitäten im Land führt und Ängste vor möglichen Stromausfällen schürt, obwohl die Regierung versichert, dass es sich um eine "vorübergehende Situation" handelt, die nur bis nächsten Monat anhält. Diesel ist die Hauptquelle für die Stromerzeugung auf der Insel, aber auch der Treibstoff, der Landmaschinen, Industriefahrzeuge und Busse sowie die meisten Privatfahrzeuge antreibt.
Anzeige (G2)
| |
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
November 2024
|
Anzeige (G3) |