Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
Seit fast zwei Monaten sitzt ein Deutscher in Kuba fest. Nachdem er Mitte September auf der Insel in einen Verkehrsunfall verwickelt wurde, verweigern die kubanischen Behörden dem 28-jährigen Regensburger die Ausreise. Am 10. September brach Andreas A. aus Regensburg mit zwei Freunden in den Urlaub auf. Eigentlich sollten es nur 14 Tage Kuba werden. Doch daraus sind mittlerweile fast zwei Monate geworden!
Die Katastrophe nahm am 16. September ihren Lauf. Mit einem gemieteten Wagen waren die drei jungen Männer auf der A1 in Richtung Trinidad unterwegs. um die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Plötzlich gab es einen ohrenbetäubenden Knall. "Das Auto war nicht mehr zu kontrollieren" sagte einer der drei Urlauber. "Irgendetwas muss gerissen oder geplatzt sein." A., der den Wagen steuerte, konnte nicht verhindern, dass das Auto auf auf die Gegenfahrbahn gerät und mit einem entgegenkommenden Taxi kollidiert. Das Taxi überschlug sich, wie durch ein Wunder werden die Insassen nur leicht verletzt. Die drei Deutschen tragen nur Kratzer davon. A.'s Freunde, die ausreisen durften und sich wieder in Deutschland befinden, machen Mängel am Leihwagen für den Unfall verantwortlich. Sie sind sich sicher, dass eine gebrochene Lenkstange zum Unfall geführt hat. Der kubanische Gutachter jedoch stellte keine Mängel am Wagen fest. Die Schäden des Unfall wurden bereits durch die Vollkaskoversicherung reguliert. Die Verletzten sind ohne Folgeschäden. Die kubanischen Behörden prüfen jetzt noch die strafrechtliche Relevanz des Falls für A. Solange das nicht gerichtlich geklärt ist, darf der Regensburger das Land nicht verlassen. Und die Mühlen von Kubas Justizsystem mahlen langsam. Derzeit ist A. beim Polizeidolmetscher untergebracht, mit dem es sich ein Bett teilt. Ist man mit dem Mietwagen in Kuba unterwegs, kann das leicht gefährlich werden. Das ist auch dem Auswärtigen Amt bekannt. Auf seiner Homepage wird deshalb ausdrücklich gewarnt: "Bei Unfällen mit Personenschäden unter Beteiligung von Touristen kann es zu einer mehrwöchigen Ausreisesperre, evtl. auch zu Untersuchungshaft kommen. Wenn Personen verletzt oder getötet wurden, werden gegen ausländische Fahrer zum Teil drakonische Haftstrafen verhängt." Wer Kuba abseits der Touristenpfade mit einen eigenen, gemieteten Auto entdecken möchte, sollte sich der Risiken bewusst sein. Aufgrund des schlechten Straßenzustands, der mangelnder Beleuchtung und des ungewohnten Fahrverhaltens - Kubaner verständigen sich im Straßenverkehr zum Teil durch für Ausländern nicht verständliche Handzeichen - herrscht auf Kubas Straßen erhöhte Gefahr. Fälle wie der von A. sind auch für dem Autoclub Europa nicht neu: "Kommt es beispielsweise zu einem Verkehrsunfall mit verletzten oder gar getöteten Verkehrsteilnehmern, landen solche Gerichtsverfahren vor Strafgerichten." sagte Kontstantin Hack vom ACE. "Die kubanische Regelung verheißt aber auch, dass die Ausländer das Land nicht verlassen dürfen, bis das Gerichtsverfahren abgeschlossen ist." Das kann durchaus einige Zeit dauern. Dem ACE-Pressesprecher sind Extremfälle von bis zu neun Monate bekannt.
Anzeige (G2)
|
|
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
Februar 2025
|
Anzeige (G3) |