Namibia Flores: Kubanische Boxerin träumt von Olympia

Seit acht Jahren trainiert die kubanischen Boxerin Namibia Flores in der Arena Trejo im Osten Havannas - ausschließlich mit männlichen Sparringspartnern. Sie hat die gleichen Traningspläne wie die männlichen Boxer, wuchtet die gleichen LKW-Reifen im Training herum und träumt den gleichen Traum: einmal für ihr Land kämpfen zu dürfen. 

Mit 15 begann sie in Manzanillo Taekwondo zu trainieren. Nach einem Streit mit einen Nachbarn hatte sie ein Freund für ihre Selbstverteidigung in ein Fitness-Studio gebracht. 

Boxen ist in Kuba sehr populär und die Karibikinsel hat bei Olympia 67 Medaillen errungen. Kuba steht damit auf dem zweiten Platz der Nationenwertung gleich hinter den sehr viel größeren Vereinigten Staaten 

In den letzten 50 Jahren ließen die kubanischen Behörden Frauen für alle Sportarten zu, einschließlich Judo, Gewichtheben, Taekwondo, Karate und Ringen. Nur Boxkämpfe blieben wegen der gesundheitlichen Risiken für Frauen weiterhin eine Domäne der Männer. Das Box-Training hingegen ist für Frauen erlaubt.

Im Jahr 2009 goss Pedro Roque, damaliger Cheftrainer der kubanische Box-Auswahl Wasser auf die Mühlen der Gegner des Frauboxens: "Ich denke, dass der Sport sich weiterentwickeln wird" sagte er, und fügte hinzu: "Kubanische Frauen aber sollen schön sein, und nicht ins Gesicht geschlagen werden." Roque verließ 2012 Kuba und wurde in den Vereinigten Staaten technischer Leiter der US-Olympia-Teams einschließlich seiner Frauenmannschaften.

Bei Olympia wurden 2012 in London Frauen fürs Boxen erstmals in drei Kategorien zugelassen.

Nun führt die 39-Jährige einen Kampf gegen die Zeit. Olympia 2016 in Rio de Janeiro könnte die letzte Möglichkeit für sie sein, ihr Land bei Olympia im Boxring zu vertreten. Die Altersgrenze liegt bei 40 Jahren.

Havanna TImes / YouTube